Erst vor ein paar Tagen hatte das Parlament von Zypern ein neues Glücksspiel-Gesetz verabschiedet, dass Online-Poker ab sofort unter Strafe stellt und dafür Sportwettenfirmen bevorzugt. Einzige Ausnahme: das griechische Lotterie-Unternehmen OPAP, das eine Sonderbehandlung genießt. Nun hat die Polizei auf Zypern offenbar begonnen mit Wettladen-Kontrollen das neue Gesetz durchzusetzen.
Noch nicht mal zwei Wochen nachdem das neue Glücksspiel-Gesetz vom zypriotischen Parlament verabschiedet worden war, hat die Polizei am vergangenen Freitag begonnen die neue Regelung durchzusetzen. 17 Wettläden seien der „Famagusta Gazette“ zufolge durchsucht worden. Dabei seien 17 Computer, 2.200 Euro in bar und eine große Anzahl von aktuellen Wettscheinen beschlagnahmt worden. Insgesamt 19 Personen – darunter Buchmacher und normales Shop-Personal – müssen sich in Folge der Durchsuchungen wegen Straftaten im Rahmen des neuen Glücksspielrechts verantworten. Die möglichen Strafen reichen bis zu fünf Jahren Haft und einer Geldbuße von bis zu 300.000 Dollar.
Allerdings haben auch zahlreiche Anbieter ihre Läden bereits geschlossen. AA Bet Crown Ltd, ein in Irland, England und Malta ansässiges Glücksspiel-Unternehmen, schloss seine 16 Wettbüros direkt nach der Verabschiedung des neuen Gesetzes. Allerdings bereiten die Anwälte von AA Crown Bet eine Klage gegen die Regierung vor. Es soll außerdem die Europäische Kommission (EC) in Kenntnis gesetzt und eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) vorbereitet werden.
Kernpunkt ist vor allem die bevorzugte Behandlung des griechischen Glücksspiel- und Lotterieanbieters OPAP. Hier liege, so Rechtsanwalt Yiannos Georgiades eine klare Verletzung der „Nichtdiskriminierung und der gebotenen Verhältnismäßigkeit“ vor. Außerdem würden pro Shop etwa vier bis fünf Leute ihre Arbeit und die ausländischen Unternehmen ihre Investitionen verlieren.
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