Der Ostfriese Thomas Boekhoff aus Weener erobert die Onlinepokerwelt!
Wir befinden uns in Weener, im Herzen Ostfrieslands… In einer kleinen, grünen Stadt, dort wo man vermutet, dass sich Hase und Igel gute Nacht sagen. Nicht weit von der niederländischen Grenze entfernt und in Reichweite zur ostfriesischen Metropole Emden. Das Stadtbild wird durch den historischen Hafen und Häuser aus dem 18. Und 19. Jahrhundert geprägt. Es gibt in Weener einen Campingplatz, ein beheiztes Freibad mit Riesenrutsche und ab und zu Orgelkonzerte in der St. Georgskirche, die schon 1230 erbaut wurde.
Ja, es ist wirklich häufiger langweilig in Weener, als anderswo für junge Leute. Aber auch in Ostfriesland gibt es das Internet und Onlinepoker. Soviel zur Vorgeschichte, die ein wenig verdeutlichen soll, in welcher Idylle der wohl beste Multitable-Grinder Deutschlands, ja mittlerweile vielleicht sogar Europas, Thomas Boekhoff, aufgewachsen ist. Um den bekanntesten Ostfriesen seit Otto Walkes und seine neue Challenge soll es in diesem Text gehen.
„Boku87“, so lautet der mittlerweile weltbekannte Onlinenickname von Thomas Boekhoff, ist gerade einmal Anfang zwanzig. Er musste aber seitdem er mit dem Pokerspielen begonnen hat, dass er Profi werden möchte. Dafür brach er sogar die Schule ab und zog aus Ostfriesland in die weite Welt. Nach Osnabrück… Dort lässt Thomas, die Pokerwelt aus seiner kleinen Wohnung heraus immer wieder erstaunt den Kopf schütteln.
Das „grinden“, wie man das Spielen von unzähligen Onlinetischen in der Fachsprache der Pokerspieler nennt, ist erst seit Hevad Khan im Jahr 2006 salonfähig geworden. Vorher vermuteten selbst die Pokerräume Computerprogramme hinter solchen Onlinespielern, die mehr als 12 Tische gleichzeitig spielten. Hevad Khan bewies PokerStars mit einem aufgezeichneten Video das Gegenteil. Wobei der heutige PokerStars Pro nur 20 Tische gleichzeitig spielte. Thomas Boekhoff kann an über 50 Tischen gleichzeitig teilnehmen.
Wenn man zu dieser herausragenden Leistung fähig ist und so viele Tische gleichzeitig spielen kann, kommt über die Jahre eine unglaubliche Zahl an gespielten Sit and Go´s zusammen. Sharkscope.com zeigt an, dass „Boku“ bereits über 81.000 Sit and Go Turniere auf PokerStars erfolgreich beendet hat. Und jeden Tag kommen hunderte dazu. Denn um seine Motivation nicht zu verlieren, fordert Thomas Boekhoff die Pokerwelt seit Anfang diesen Jahres mit verschiedenen Wetten heraus. So ging es in seiner ersten Challenge darum, aus 100 Dollar Startkapital innerhalb von 15 Tagen 10.000 Dollar zu machen. Nur mit dem Spielen von Low Limit Sit and Go´s auf PokerStars. Boekhoff war erfolgreich und kassierte zehntausende Dollar an gewonnenen Wetteinsätzen zusätzlich. Kaum einer hatte ihm diesen Erfolg zugetraut. Die Zeit bei dieser Challenge war so knapp bemessen, dass Boekhoff am Computer von seiner Schwester mit Essen versorgt werden musste. Alles das konnten die interessierten Railbirds per Webcam verfolgen. Die Kameraübertragung stellte sicher, dass Boekhoff immer selbst unter seinem Onlinenick spielte und er sich keinen Ghostplayer anheuern konnte, während er sich von den Strapazen des Multitablen erholte.
Seit dem Ende der World Series of Poker, an dessen Main Event auch „Boku“ teilgenommen hat, hält er die Pokerfans mit einer neuen Challenge in Atem. Der „König unter den Grindern“ wettet, dass er innerhalb von 12 Monaten aus 5 Dollar Startkapital 100.000 Dollar machen kann. Wiederum wird „Boku“ nur Sit and Go´s spielen. Nach nur zwei Wochen beträgt sein Kapital bereits 5.000 Dollar. Tendenz steigend…
Seinen größten Liveerfolg hatte der Ostfriese im Jahr 2008 beim EPT Grand Final in Monte Carlo, als er den 14. Platz belegte. In diesem Jahr war Boekhoff in Monte Carlo nicht am Start. „Elky“ stellte während der Abwesenheit von „Boku“ einen neuen Weltrekord im Sit and Go spielen auf, die dem Franzosen einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde einbrachte. Der PokerStars Pro schaffte es innerhalb von einer Stunde 62 Sit and Go´s zu öffnen und einen Gewinn von 23,60 Dollar zu erwirtschaften. Allerdings ist es nur eine Frage der Zeit, sollte Thomas Boekhoff von diesem Eintrag erfahren, bis der Name im Guinness Buch geändert werden muss, in: „Boku87 – Der König aller Grinder“!