Mr. Phil Ivey – Die lebende Pokerlegende

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Von den Anfängen bis zum Final Table der WSOP 09 – Ein Portrait

Was zeichnet Sport-Legenden aus? Ist es die Perfektion, mit der ein „Tiger“ Woods im Golf die weiße Kugel ins Loch befördert oder die Leichtigkeit mit der Michael „Air“ Jordan den Ball mit einem „Dunking“ im Korb zappeln ließ? Ist es die große Anzahl von Erfolgen, die „Tiger“ auf dem Golfplatz und Michael bei den Chicago Bulls, schon sehr früh in ihrer Karriere aufweisen konnten? Sind es die vielen Gerüchte und unglaublichen Geschichten die sich um die Stars bilden? Dieser Text wird eine Antwort auf die Frage geben, am Beispiel des wohl besten Pokerspielers unser Zeit: Mr. Phil Ivey!

Die Anfänge

Phil Ivey wuchs in Absecon, New Jersey auf, dort wo er auch am 1. Februar 1976 das Licht der Welt erblickte. Sein Opa brachte ihm mit acht Jahren das Pokerspiel bei. Schon früh zeigte sich eine Charaktereigenschaft die Phil Ivey bis heute nicht verloren hat: Sein unbändiger Ehrgeiz. Dieser war es auch, der ihn mit 17 Jahren einen Ausweis fälschen ließ, damit er sein Pokerspiel in der Spielermetropole Atlantik City an der Ostküste der USA verfeinern und verbessern konnte. Aus dieser Zeit kommt einer seiner Spitznamen: „ No home Jerome“! Es zeigte sich sehr schnell, dass er ein außergewöhnliches Talent für das Pokerspiel besaß und so kündigte er seinen Job als Verkäufer bei einer Telemarketingfirma, um nach Las Vegas zu gehen und Pokerprofi zu werden. Vorher heiratete er aber noch seine Jugendliebe, Luciaetta, die er bei seiner alten Firma kennengelernt hatte. Beide sind bis zum heutigen Tage bereits mehr als 13 Jahre verheiratet.

Die großen Erfolge

Die großen Erfolge ließen dann auch nicht lange auf sich warten. Zu Anfang des neuen Jahrtausends gewann er sein erstes WSOP Bracelet und verwies Altmeister Amarillo „Slim Preston und Markus Golser in einem 2.500 Dollar Pot Limit Omaha Wettbewerb auf die Plätze. 24 Monate später im Jahr 2002 gewann er gleich drei Bracelets bei einer Weltmeisterschaft und hält damit bis heute u.a. mit Phil Hellmuth, Puggy Pearson und Jeff Lisandro, den Rekord für die meisten gewonnen Armbänder während einer WSOP. Auch beim Main Event kam er regelmäßig in Siegesweite. So schaffte er es seit 2002 viermal unter die Top 30. Zum ganz großen Wurf, der Krönung zum Main Event Champion, sollte es bisher noch nicht reichen. Im Jahr 2003 war er als Zehntplatzierter dem Traum aller Pokerspieler sehr nah. Bis ihn der spätere Sieger Chris Moneymaker äußerst glücklich aus dem Turnier katapultierte. Seht selbst…

Die unglaubliche Geschichte

In einer Geschichte die in Las Vegas zur Legende geworden ist und bereits Lesestoff für das Buch „The Professor, the Banker and the Suicide King“ wurde, spielte Phil Ivey eine der Hauptrollen. Als der Banker und Milliardär Andrew Beal im Februar 2006 abermals gegen die sogenannte „Corporation“ (eine Vereinigung der besten Pokerspieler der Welt, u.a. Doyle Brunson, Jennifer Harman, Ted Forrest u.a.) im Wynn Casino antrat, um 50.000/100.000 Dollar Limit Holdem zu spielen, gewann Beal vom 12. bis zum 15. Februar ungefähr 13,6 Millionen von der „Corporation“. Diese wusste sich nur noch durch einen letzten Schachtzug zu helfen, indem Phil Ivey versuchen sollte, dass Geld zurückzugewinnen. Vom 21. bis zum 23. Februar gewann Ivey dann tatsächlich über 16,6 Millionen Dollar von Beal und rettete die „Corporation“ so vor dem Bankrott. Beal erklärte danach, er wolle niemals wieder Poker spielen.

Die WSOP 09

Die Poker Weltmeisterschaft 2009 in Las Vegas wird Phil Ivey wohl so schnell nicht vergessen. Nicht nur, dass er zwei Bracelets gewinnen konnten, sondern auch wenn man den Gerüchten Glauben schenken darf, zehn Millionen Dollar durch Sidewetten auf seine Erfolge. Aber der Reihe nach: Nachdem Ivey im Jahr 2008 kein Armband gewinnen konnte und viel Geld durch Wetten auf seine ausgebliebenden Erfolge verloren hatte, wollte er dieses 2009 wieder zurückholen. Und tatsächlich erst gewann er ein 2-7 Lowball Event, um später auch noch in einem Omaha/Seven Card Stud hi/low Turnier zu triumphieren. Eine große Freude machte er dabei den Dealern der World Series of Poker, denen er seinen gesamten Lowball-Gewinn von knapp 100.000 Dollar vermachte.
Somit hält Phil Ivey nun sieben Bracelets, soviel wie kein anderer Spieler mit 33 Jahren je zuvor. Und das achte kann ja noch Folgen, denn Phil hat sich praktisch als Sahnehäubchen auch noch für den Final Table des Main Events qualifiziert…

Der WSOP-Main-Event-Final –Table

Der größte Gewinner des Final Tables dürfte schon jetzt neben Ivey der amerikanische Sportsender ESPN sein. Auf Drängen der Medien und aufgrund besserer Vermarktungsmöglichkeiten wurde im Jahr 2008 erstmals der Final Table des Main Events im November ausgetragen und leicht zeitversetzt exklusiv im Fernsehen übertragen. Mit Phil Ivey am Tisch dürften die Einschaltquoten ungeahnte Höhen erreichen und auch die Popularität des 33-jährigen dürfte noch einmal ungemein steigen. Sollte es der FullTilt Profi zudem mindestens auf Platz vier schaffen, löst er Jamie Gold und Daniel Negreanu an der Spitze der Alltime Moneylist ab. Wenn er das Event sogar für sich entscheiden kann, obwohl er nur als Siebter in Chips im November an den Final Tisch zurückkehrt, könnte er sich ein Denkmal setzten. Phil Ivey wäre dann der erste Profi, der seit dem Beginn der „Pokerneuzeit“ mit dem Sieg von Chris Moneymaker 2003, den Main Event gewinnen könnte.

Die Wettleidenschaft

Neben Poker und Golf hat Phil Ivey eine zusätzliche Leidenschaft. Das Wetten auf Sport, sich selbst und alles andere. In Moment dürften Andy Bloch und Phil Gordon ins Schwitzen kommen. Die beiden FullTilt Pros boten Ivey bei noch 2400 verbleibenden Spielern im Main Event folgende Wette an: Der weltberühmte ehemalige Black Jack Cardcounter Andy Bloch nahm einen Einsatz von 20.000 Dollar darauf an, dass Ivey den Main Event gewinnt. Sollte Phil dieses Kunststück gelingen, erhält er bei einer Quote von 99 zu 1 fast 2.000.000 Dollar von Bloch. Auch Phil Gordon dürfte versuchen, sich noch vor Beginn des Final Tables der „November Nine“ aus seiner Wette mit Ivey heraus zu kaufen, obwohl sein Einsatz „nur“ 1.000 Dollar beträgt.
Sollte Phil Ivey tatsächlich das Main Event und die Wetten gewinnen, dann ist das weiterer Stoff, aus dem Legenden gemacht werden!

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