Brian Townsend erklärte vor kurzem seinen Rücktritt von den Highstakes-Tischen auf FullTilt Poker. Und als wäre der junge Amerikaner mit seinem aggressiven und furchtlosen Spiel nicht schon „Verlust“ genug, plagen nun auch Phil „OMGClayAiken“ Galfond Rücktrittsgedanken.
Galfond, ein weiteres junges „Pokergenie“, scheint der psychische Druck der durch die Varianz auf den sogenannten „Nosebleed-Limits“ entsteht, nicht mehr standzuhalten.
Kürzlich gewährte uns Phil in seinem Block Einsicht in sein Seelenleben: „ Ich habe mit verschiedenen Varianz-Rechnern herumgespielt und bin zu der Überzeugung gekommen, dass ich bei der möglichen Varianz auf den höchsten Limits den erfolgreichen „Long-Run“ von fünf oder mehr Jahren nicht erlebe. Es entmutigt mich, wenn ich daran denke, dass ich so wenig Kontrolle über meine monatlichen Ergebnisse habe.“
Noch sind Phil Galfond´s Rücktrittsgedanken nicht so ausgereift wie die von Brian Townsend. Die Ausführungen des Braceletgewinners und Cashgameexperten, den Tom Dwan aus Respekt von der „Durrr“-Challenge ausgeschlossen hat, zeigen aber, dass vielen Spielern auf den höchsten Limits die Gefahr bewusst ist, mit einem kräftigen Downswing die gesamte Bankroll zu verlieren.
Kommen wir nun zur „Durrr-Challenge“. Mit Phil Galfond wollte sich Tom Dwan auf keinen Fall anlegen. Dafür kämpft er seit Beginn des Jahres in sehr unregelmäßigen Abständen mit Patrick Antonius um Millionen von Dollar im Pot-Limit Omaha. Nach langer Pause duellieren sich die beiden seit Anfang der Woche wieder.
Stolze 726.000 Dollar lag „Durrr“ nach der „Sommerpause“ in der Challenge vorne, aber in nur zwei Spielrunden drehte der Finne das Blatt nun wieder und liegt mit 76.000 Dollar vorne. Sollte es nach Ende der vereinbarten 50.000 Hände noch genauso stehen, müsste Tom Dwan tief in die Tasche greifen und Antonius 1,5 Millionen Dollar überweisen, während im umgekehrten Fall nur 500.000 Dollar von Patrick´s Konto auf die Seite Dwan´s wechseln würden.
Noch sind über 27.000 Hände zu spielen und es wird wohl noch einige Führungswechsel geben. Schon seit längerer Zeit hält sich das hartnäckige Gerücht, dass Tom Dwan von Guy Laliberte „gesponsert“ wird – seines Zeichens der Gründer des Cirque de Soleil. Und seit kurzem ist auch ein möglicher Grund bekannt: Guy Laliberte konzentriert sich derzeit nicht mehr auf irdisches, sondern auf überirdisches.
Der Kanadier wird im September laut dem Unternehmen „Space Adventures“ mit einer Sojus TMA-16 als Weltraumtourist zur Internationalen Raumstation ISS fliegen. Sollten die Astronauten dort oben diesen Artikel lesen und einen guten Pokerspieler in den eigenen Reihen haben, sei ihnen geraten sich ein Deck Karten zu besorgen und gegen den Milliardär anzutreten. Seit seinen Auftritten bei High Stakes Poker gilt der Künstler nämlich als größter „Fisch“ der Welt.