Der Vater zeigt es seinem Sohn und Daniel Negreanu verpasst sein 5. Bracelet. Das sind die Schlagzeilen eines denkwürdigen Finaltisches beim Main Event der World Series of Poker Europe. Denn Pokerveteran Barry Shulman (63), hat sich den Titel und die über 800.000 Pfund Preisgeld gesichert.
In einem langen Heads-Up setzte sich der Altmeister gegen PokerStars Pro Negreanu durch, der sein 5. Bracelet bereits an seinem Handgelenk wähnte, aber auf der Zielgerade doch noch abgefangen wurde. Barry Shulman seines Zeichens CEO des Cardplayer Magazins, gab seinem Sohn damit eine Steilvorlage für den im November stattfindenen großen Showdown des WSOP Main Events in Las Vegas. Denn Jeff Shulman ist einer von neun Spielern, die um die über acht Millionen Dollar und den bedeutendsten Titel in der Pokerwelt spielen.
An einem erstklassig besetzten Final Table musste James Akenhead auf Platz 9 die Segel streichen (AQ hält nicht gegen Negreanu´s KK). Er hat als Mitglied der November Nine in einem Monat erneut die Chance, sich den Traum von einem Bracelet zu erfüllen. Auch Matt Hawrilenko (im BB als Shortstack mit Jd7h allin und von Shulman mit AQ eliminiert) und der zweite November Niner am Finaltisch Antoine Saout (Pocket 5er gegen AQ von Negreanu), konnten nicht in den Kampf um das ganz große Preisgeld eingreifen.
Danach verabschiedeten sich die einzigen beiden „unbekannteren“ Spieler. Obwohl Chris Bjorin bereits zwei Bracelets gewonnen hat, würde man ihn hierzulande nicht auf der Straße erkennen. Für Platz sechs gab´s 150.000 Pfund (AJ gegen AQ von Negreanu). Markus Ristola (K10s gegen A5 von Negreanu) konnte seinen Buy-in als Fünfter verzwanzigfachen und erhielt 200.000 Pfund.
Langsam wurde es spannend im Empire Casino. Der Mann, der anfangs noch die meisten Chips vor sich stehen hatte schied als Vierter aus. PokerStars Pro Jason Mercier (7er gegen 9er von Negreanu) setzte damit aber trotzdem die Serie seiner hervorragenden Ergebnisse in diesem Jahr fort. Auf dem Bronzerang folgte Lokalmatador Praz Bansi (Q2 gegen AQ von Negreanu), dem man seine Enttäuschung nach dem Ausscheiden auf dem Bronzerang deutlich ansah. Der Londoner wollte das Bracelet auf heimischem Grund unbedingt gewinnen und hätte es auch beinahe geschafft.
Dann war es soweit. Daniel Negreanu und Barry Shulman standen sich im Heads-UP gegenüber. Nachdem der PokerStars Pro sechs der acht Finalisten eliminiert hatte, war er deutlich in Führung. Doch Shulman wendete das Blatt und gewann nach hartem Kampf und über drei Stunden das Bracelet (seine Pocket 10er halten gegen das Paar 4er von Negreanu). Daniel Negreanu ist trotz seines zweiten Platzes nun in der „Overall-Wertung“ der Spieler mit dem meisten Preisgeld in Pokerturnieren weltweit (über 12 Millionen Dollar).
Nach der hervorragenden Leistung von Shulman Senior lastet der Druck nun auf Sohn Jeff. Der will seinem Vater beim Finale der November Nine sicherlich in nichts nachstehen und strebt ebenfalls den Titel an. Wenn dieses Kunststück dem Junior wirklich gelingt, hätten die Shulmans für Ewig und alle Zeiten ihren Platz in den Pokergeschichtsbüchern sicher.
1. Barry Shulman £ 801.603
2. Daniel Negreanu £ 495.589
3. Praz Bans £ 360.887
4. Jason Mercier £ 267.267
5. Markus Ristola £ 200.367
6. Chris Bjorin £ 150.267
7. Antoine Saout £ 114.228
8. Matt Hawrilenko £ 87.074
9. James Akenhead £ 66.533