Während die High-Stakes-Action in der vergangenen Woche auf PokerStars etwas eingeschlafen war, kamen die Railbirds an den Tischen von Full Tilt auf ihre Kosten. Und nicht nur sie – Odonkor1 kassierte innerhalb von nur vier Tagen rund $850.000. Einen Großteil nahm er dabei High-Stakes-Regular jungleman12 ab.
Beide trafen sich an einem $100/$200-Heads-up-Tisch, dem derzeitigen Stammplatz von Odonkor1. Vom Button eröffnete Odonkor1, jungleman12 erhöhte auf $2.400 und wurde gecallt. Der Flop brachte und jungleman12 setzte eine Contibet an. Odonkor1 ließ es $9.400 kosten und jungleman12 callte, was den Pot auf über $23.000 schraubte. Der Turn zeigte ein drittes Kreuz und jungleman12 spielte Check-Call. Damit lag der Pot bereits bei $56.000. Die am River komplettierte das Board. Jungleman12 checkte erneut und mit den letzten $53.532,75 im Stack ging Odonkor1 All-in. Jungleman12 callte, warf aber seine Karten in den Muck, als Odonkor1 für ein geflopptes Two Pair zeigte.
Ein Dicker Pot mit insgesamt $163,065 wanderte zum Schweden. Natürlich erinnert Odonkor1 aufgrund seines Screennames und der Herkunft an Isildur1. Hinter dem Nickname vermutet man Poker-Pro Joel Nordkvist, der aufgrund seines aktuellen Runs eine positive Jahresbilanz von über $710.000 vorweißen kann und damit in der Top Ten, der größten Gewinner auf Full Tilt liegt.
Da wir gerade bei den Top-Ten-Listen sind. Der größte Verlierer war bisher Patrik Antonius. Aber wer den Finnen abgeschrieben hatte, scheint den Begriff Varianz nicht verstanden zu haben. Denn neben Ondonkor1 ist Antonius der zweite große Abräumer der Woche. Insgesamt verbuchte der 29-Jährige ein dickes Plus von fast $880.000, was seinen unglaublichen Downswing aus dem ersten Quartal auf ein Minus von „nur noch“ 1,6 Millionen ausbügelt. Damit hat er auch den Spitzenplatz an Brian Townsend abgegeben, der weiterhin rote Zahlen schreibt und nun bei einem satten Verlust von mehr als 2,6 Millionen für 2010 angekommen ist.
Und da wir schon beim Thema Verlierer sind. Gus Hansen, der im vergangenen Jahr rund 5,5 Millionen an den Tischen ließ, feierte zu Beginn des Jahres ein kleines Comeback. Nun scheint er die Talfahrt wieder aufgenommen zu haben. Der Däne verspielte in der letzten Woche rund eine Million, womit er seine bisherigen Gewinne für 2010 an die Gegner verteilte.
Ebenfalls auf der Seite der Verlierer stand Observer84, der knapp über $100.000 in der letzten Woche abschreiben musste. Für den Deutschen entpuppte sich Asthon theASHMAN103 Griffin (Foto) als persönliche Nemesis. Die beiden starteten an zwei Heads-Up-Tischen ($300/$600), entschieden sich jedoch nach nicht einmal 300 Händen auf das höchste Limit zu wechseln. Rund eine Stunde duellierten sich die beiden und gleich zweimal gab es einen Pot fern der $230.000.
Zuerst konnte Observer84 einen solchen gewinnen. Der Flop zeigte , Observer84 spielte Check-Push mit Top Pair und Asthon Griffin callte mit Flushdraw samt Overcard . Er verpasste aber seine Outs und der virtuelle Dealer schob $237.994 zum deutschen High-Stakes-Spieler. Rund 20 Minuten später folgte die Revanche.
In der zweiten sehr spektakulären Hand ging das Geld ebenfalls auf dem Flop in die Mitte. Griffin spielte Checkraise ($19.000) und Observer84 pushte ($111.497) mit kombiniertem Flush- und Gutshotdraw . Griffin instacallte mit einem Set Dreier und traf auf dem Turn direkt das Full House. Damit war das vierte Karo auf dem River für Observer84 nutzlos und $238,995 wanderten zu theASHMAN103.
Unterm Strich verbuchte Asthon Griffin an diesem Abend ein Plus von knapp $172.000 gegen Observer84. Griffin ist mit rund einer halben Million nach Patrik Antonius und Odonkor1 der erfolgreichste Spieler der Woche und hat seine Jahresbilanz auf rund 1,5 Millionen verbessert. Natürlich verfolgt die deutsche Fangemeinde weiterhin das Spiel von Observer84, der sich trotzdem in den Nosebleeds etabliert hat und auch schon gegen Durrrr in den Ring gestiegen ist.