Auch wenn die Saisonhighlights der World Poker Tour (WPT-Finale im Bellagio) und der European Poker Tour (Grand Final in Monte Carlo) kurzzeitig für Aufsehen sorgen, ist Full Tilt immer noch der Stammplatz für die High-Stakes-Grinder. Einer der Highroller schlechthin ist Patrik Antonius. Einmal mehr gehört der Finne zu den großen Abräumern und es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis sein Downswing der ersten Monate vergessen und die Jahresbilanz für 2010 wieder im positiven Bereich ist.
In einer kleinen Partie $300/$600 Pot-Limit Omaha trat er gegen Phil Ivey, Gus Hansen und Cole South an und machte innerhalb einer Stunde fast $140.000. Und das, obwohl er den größten Pot an Cole South abtreten musste. Auf dem Flop raiste Antonius eine Bet seines Gegners und South callte zum All-in. Das Board lief mit aus. Cole South kassierte den über $120.000 schweren Pot mit und Antonius zeigte für den verpassten Straightdraw.
Aber solche Rückschläge sind für Antonius kein Hindernis und zwei weitere dicke Pots gingen in seine Richtung. Zuerst kassierter er den Stack von Hansen, der mit auf dem Flop () gegen Antonius Set () broke ging. Später floppte Antonius ein Full House gegen South und ein Pot im Wert von über $115.000 wanderte in seine Richtung. Insgesamt über $630.000 hat Patrik Antonius seit Mitte der letzten Woche gemacht und gehört mit Phil Ivey und Tom Dwan zu den erfolgreichsten Spielern in diesem Zeitraum. Das Trio Infernal erspielte in dieser kurzen Zeit zusammengerechnet fast 1,8 Millionen US-Dollar.
Derzeit scheint kein Kraut gegen diese Ausnahmespieler gewachsen zu sein. Tom Dwan duellierte sich unter anderem mit Ilari Ziigmund Sahamies an den PLO-Nosebleed-Tischen und setzte dem Finnen so sehr zu, dass dieser erst einmal eine Auszeit nahm. Im Match der beiden gab es ein Dutzend Hände bei denen es um $200.000 oder mehr ging und die drei größten Pots, im Wert von $557.994, $454.000 und $414.000, gingen an Dwan.
Sahamies hat mit einem dicken Minus von rund 1,5 Millionen seine bisherigen Gewinne für 2010 fast komplett verbraten und scheint derzeit seine Wunden zu lecken. Der mysteriöse Odonkor1 ließ ebenfalls ordentlich Geld (rund $400.000) an den Tischen und Gus Hansen ist mit einem Verlust von fast $400.000 ebenfalls in der Kategorie „zahlende Kundschaft“ angekommen. Entweder hat den Dänen der Swing seines Lebens erfasst, oder er ist tatsächlich der High-Stakes-Fisch, wie manche behaupten.