Mal abgesehen vom Final Table der WSOP, sind die Nosebleeds derjenige Pokerfilz, der am besten beobachtet wird. Täglich treffen die Pokertitanen aufeinander und hauen sich Bets um die Ohren, die unsereins gerne auf seinem Bankkonto sehen würde. Über die Hände, Pots und Akteure diskutiert man in der Community und es wird auch ab und an spekuliert. Denn immer wieder tauchen unbekannte Spieler auf, die den Olymp stürmen und die Elitespieler herausfordern.
Im letzten Jahr sorgten Luke ‚__FullFlush1__‘ Schwartz sowie ‚maratonas‘, als sie sich mit Durrrr und Co. anlegten, für reichlich Schlagzeilen. Der bisherige Höhepunkt war das Auftreten von ‚Isildur1‘. Der unbekannte Schwede legte den wohl spektakulärsten Bankroll-Ride in der Geschichte des Online-Pokers hin. Innerhalb von nur ein paar Wochen erspielte er sich über fünf Millionen, nur um eine ebenso rasante Talfahrt anzutreten. Diese endete mit einem Minus von über zwei Millionen.
Immer wieder taucht Isildur1 an den High-Stakes-Tischen auf und sorgt prompt für Meldungen in den Newstickern. Vor Kurzem setzte er sich an die 100/$200-Heads-up-Tische und spielte unter anderem gegen ‚UrnotINdanger2‘ sowie ‚jungleman12‘.
Jedoch ohne Erfolg. Gegen jungleman12 sprang zwar ein kleines Plus von rund $25.000 raus, aber diese, und noch über $100.000 mehr, ließ er bei UrnotINdanger2. jungleman12 wird es ohnehin den Verlust wegstecken können, denn der US-Amerikaner ist derzeit einer der gefürchtetsten Gegner.
Seine Pokervita fängt Anno 2008 an. Er startete bei NL50-Heads-up und erreichte mit seinem extrem aggressiven Spiel schnell NL2.000. Im letzten Jahr wanderte er dann von $25/$50-Limit bis in die High-Stakes. Doch im Gegensatz zu Spielern wie Isildur1, scheint jungleman12 seine Grenzen zu kennen.
Einen dicken Downswing im November beantwortete er mit einem Limitabstieg und grindete sich zurück. Seit März hat er über eine Million eingespielt und gehört mit einer Jahresbilanz von fast 1,7 Millionen zu den großen Abräumern auf Full Tilt.
Hinter dem Screenname soll sich ein 20-jähriger Student verbergen und als potentielle Namen werden Adam Junglen und Daniel Cates in den Raum gestellt. Wer dahinter steckt weis man derzeit noch nicht. Dafür kann man sich aber jungleman12 zur Nachhilfe mieten. Allerdings verlangt er als Pokerlehrer $1.000 die Stunde. Will man Tipps für die Limits $25/$50 oder höher, berappt man gar $2.000 pro Stunde. Den Blog auf Cardrunners gibt es dagegen gratis. Letzte Woche hat er Phil Ivey rund zwei Stacks an einem $300/$600-Tisch abgenommen. Mal sehen, wann er sich endgültig an der Spitze etabliert.