Das Wetten gehört in Großbritannien schon immer zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen und die sehr lockeren britischen Glücksspielgesetze tragen dazu bei, dass immer wieder sehr bizarre Wetten angeboten und angenommen werden.
Die Wettstuben von William Hill gehören zu den beliebtesten Anlaufstellen und dort platzierte vor einigen Jahren auch Jon Matthews eine sehr ungewöhnliche Wette. Dem 60-Jährigen wurde damals die seltene Krebsart Mesotheliom attestiert. Mesotheliom ist meistens bösartig, wird vor allem durch Asbesteinwirkung hervorgerufen und die Überlebenszeit wird mit 5 bis 18 Monate prognostiziert.
Unmittelbar nach der Diagnose suchte Matthews die nächste Wettbude von William Hill auf und platzierte £100 auf sein eigenes Leben. Für 50 zu 1 Odds wettete Matthews, dass er den 1. Juni 2008 noch erleben werde, und als dieses Ziel erreicht war, legte er sofort nach und der 1. Juni 2009 war das nächste Ziel. Auch diese Wette gewann Matthews und er kassierte £5.000.
Doch damit nicht genug. Mr. Matthews versuchte sein Glück natürlich noch ein drittes Mal und plattzierte eine dritte Wette, diesmal £100 bei Odds von 100 zu 1. Das Ziel, natürlich, der 1. Juni 2010. Leider reichte es diesmal nicht, Matthews erlag seiner Krankheit vor wenigen Tagen und damit bevor die Wette und £10.000 fällig geworden wären.
Unverbesserlicher Anwalt
In Massachusetts hat ein offenbar spielsüchtiger Immobilienanwalt zugegeben einen Klienten um $650.000 erleichtert zu haben. John „Jack“ Roberts Jr. war ein respektierter Anwalt, trainierte sogar das heimische Basketball-Team und war als Ehrenamtlicher sehr aktiv.
Dieser Ruf kam 2007 schon einmal ins Wanken. Damals hatte er eine Klientin um $137.000 betrogen, um seine Onlinepoker-Sucht zu stillen. Die Klientin und Roberts kamen jeweils mit einem blauen Auge davon. Die Klientin, weil sie zuvor das komplette Vermögen in Höhe von $600.000 in Roberts Obhut gegeben hatte. Roberts selbst, da er nur zu einem Hausarrest verurteilt wurde.
Diesmal sieht die Sache allerdings etwas anders aus, denn bei John „Jack“ Roberts Jr. scheint so einiges im Argen zu liegen. Am vergangenen Freitag bekannte er sich vor dem Barnstable Superior Court nicht nur schuldig seinem Klienten $650.000 gestohlen zu haben, um dieses Geld direkt zu seinen bevorzugten Onlinepoker-Seiten zu transferieren. Im Anschluss wurde Roberts direkt an das Taunton State Hospital verwiesen und ein psychiatrisches Gutachten angefordert. Der Anwalt, dem mittlerweile die Lizenz entzogen wurde, war nämlich bereits in psychiatrischer Behandlung und hat auch schon zwei gescheiterte Selbstmordversuche hinter sich.
Für Online-Glücksspiel wird Roberts definitiv nicht belangt werden, denn das ist in den USA nicht verboten. Das aktuelle Gesetz verbietet lediglich den Banken Transaktionen von und zu Glückspielseiten durchzuführen. Allerdings gibt es auch für die Amerikaner genügend alternative Möglichkeiten, die Konten aufzuladen.