Dass die World Series of Poker vor allem durch die vielen Geschichten am Rande so spannend ist, wurde heute einmal mehr bewiesen. Tom Dwan schaffte es am letzten Tag des $1.500-No-Limit-Hold’em bis ins Finale und dann auch noch in das Heads-up.
So weit so gut mag man denken, aber richtig interessant ist der Fakt das ‚Durrrr‘ eine Menge an Sidebets laufen hatte. Insidern zufolge hätte Dwan einige Millionen für einen Sieg bekommen, wohingegen bei einem verpassten Bracelet der Verlust bei „einem typischen Pot“ liegen soll – also etwa der Betrag, den der Highroller für Platz zwei bekommen würde.
Finale – Event #11: $1,500 No-Limit Hold’em
Dementsprechend wurde das Heads-up zwischen Dwan und Simon Watt mit Spannung verfolgt und die Spieler, die gegen in gewettet hatten, waren sichtlich nervös. Poker-Bloggerin ‚change100‘ schrieb: „Don’t know exact numbers but Lederer, Elezra, and Sorel Mizzi look nervous.“ und ‚ Dr. Pauly‘ (Tao of Poker) schrieb: „David Benyamine bet against durrrrr. Benjo said he has never seen Benyamine so sullen faced even though durrrr us trailing headsup.“
Damit war das Bracelet-Duell eine wahre Zitterpartie für viele Railbirds, obwohl Kiwi Watt die Führung hielt. Immer wieder zog Dwan an, ohne jedoch auf Augenhöhe zu kommen. Dann kündigte sich das Ende an. Die Vorentscheidung fiel, als auf dem Turn Dwan eine dicke Bet in die Mitte stellte. Die Minuten verstrichen und Simon Watt ließ sich sehr lange Zeit, bis er ein All-in ankündigte. Dwan, sichtlich enttäuscht, warf seine Karten in den Muck.
Shortstacked pushte er im Anschluss mit , Watt hielt und zog mit. Das Board wurde mit gedealt, das Turnier war beendet und Simon Watt (Foto) holt das Bracelet nach Neuseeland. Über Twitter kamen die ersten „Gratulationen“ für Dwan: „Congrats to Tom Dwan! We were all rooting for you… To come second! Wow I escaped. What a sweat that was.“ und Mike Matusow feixte: „there should be a shrine to Simon Watt in Bobby’s Room. He saved the players in the Big Game millions.“
Leider wurde es auch nichts mit dem Sieg und dem Bracelet für Marvin Rettenmaier. Der Deutsche musste im Verlauf des Finales shortstacked etwas mehr riskieren und stellte mit preflop rein. Simon Watt schloss die Action mit einem Call ab und zeigte . Der Flop kam mit und Rettenmaier durfte hoffen. Eine Blank auf dem Turn () ließ die Hoffnung weiterkeimen, nur um vom Jack () auf dem River zunichtegemacht werden. Dennoch darf man Platz sieben und die $78.681 Preisgeld nicht verachten. Gratulation für diese tolle Leistung!
1 Simon Watt (NZL) $614.248
2 Tom Dwan (USA) $381.885
3 David Randall (USA) $270.299
4 Austin McCormick (USA) $194.939
5 Jason Young (USA) $142.346
6 Michael Smith (USA) $105.185
7 Marvin Rettenmaier (GER) $78.68
8 Kyle Winter (USA) $59.54
9 Eric Ladny (USA) $45.603
Finale – Event #12: $1,500 Limit Hold’em
Im Finale des Limit-Events setzte sich der US-Amerikaner Matt Matros gegen die Konkurrenz durch. Der New Yorker zählt zwar nicht zu den Big Names der Szene, hat mit über 1,2 Millionen an Turniergewinnen (jüngster Erfolg nicht mit eingerechnet!) aber schon eine ordentliche Pokervita vorzuweisen. Dritter wurde, der von vielen als Geheimfavorit gehandelte, Terrence ‚Unassigned‘ Chan. Der als Führender gestartete Jason ‚JP OSU‘ Potter belegte am Ende Platz sieben.
1 Matt Matros (USA) $189,870
2 Ahmad Abghari (USA) $117,272
3 Terrence Chan (CAN) $83,185
4 Georgios Kapalas (GRE) $59,838
5 Adrian Dresel-Velasquez (USA) $43,647
6 Jason Potter (USA) $32,281
7 Jameson Painter (USA) $24,198
8 Roberto Truijers (NED) $18,385
9 Mark Burford (USA) $14,149
Tag 2 – Event #14: $1,500 2-7 Draw Lowball
Beim No-Limit Deuce-to-Seven Single Draw wurde das Finale anvisiert und tatsächlich tüteten am Ende des Tages die geplanten sieben Finalisten ein. Leider nicht dabei ist Sigi Stockinger. Den Österreicher erwischte es auf Platz 25. Stockinger eröffnete mit [7x][5x][3x][2x] und wurde von Chris Bjorin All-in gesetzt. Nach dem Call tauschte Stockinger eine Karte, erhielt aber eine weitere [2x]. Bjorin zeigte eine Pat-Nine und Sigi Stockinger (25./$2.943) musste an die Rails.
Bis ins Finale schafften es folgende Spieler, Nick Binger hält die Führung:
Seat 1: James Bord (USA) 83.500
Seat 2: Alexander Kravchenko (RUS) 144.500
Seat 3: Mike Wattel (USA) 146.000
Seat 4: Yan Chen (—) 182.500
Seat 5: Derric Haynie (USA) 189.000
Seat 6: Nick Binger (USA) 309.500
Seat 7: Todd Bui (USA) 68.500
Event #15: $10,000 Seven Card Stud Championship High-Low Split-8
Bei der Championship im Seven Card Stud High-Low hatten 170 Spieler die $10.000 hingeblättert und das Feld war über und über mit den Stars der Pokerszene bestückt. Nicht mehr dabei sind unter anderem Greg Raymer, Matt Hawrilenko, Ted Forrest, Todd Brunson, Mike Binger, Brett Richey oder Michael Mizrachi. Tom Dwan ist im Übrigen noch dabei, aber aufgrund seiner Abwesenheit recht shortstacked.
Hier einige vorläufige Chipcounts:
1 Phil Ivey (USA) 109.800
2 Sirous Jamshidi (USA) 106.500
3 Christopher George (USA) 105.000
4 Jennifer Harman (USA) 93.500
5 Eli Elezra (USA) 90.000
6 Barry Greenstein (USA) 88.000
7 Alessio Isaia (ITA) 82.000
8 Marco Johnson (USA) 76.000
9 Gus Hansen (DEN) 68.000
10 Max Pescatori (ITA) 67.000
Tag 1B – Event #13: $1,000 No-Limit Hold’em
Der Tag ist beendet, aber es wird noch lange dauern, bis die offiziellen Chipcounts vorliegen. Den zweiten Starttag nutzten 1.050 Teilnehmer, sodass insgesamt 3.042 Spieler die $1.000 Buy-in entrichtet haben.
Insgesamt geht es damit um 2,7 Millionen an Preisgeldern, die auf die Top 324 verteilt werden. Rund 170 Spieler haben Tag 1B überstanden, was ein Feld für Tag 2 von etwa 350 ergibt – es geht also direkt in die Bubble-Phase.
Hier die vorläufige Top Ten von Tag 1B
1 Jack Schanbacher (USA) 64.700
2 David Baker (USA) 60.950
3 Matt Vance (USA) 60.475
4 John Tare (USA) 57.000
5 Robert Bryan (USA) 55.100
6 Jason Jochem (USA) 46.075
7 Vincent Jacques (CAN) 44.675
8 Burt Boutin (USA) 43.000
9 Sandro Giambouiui (—) 41.450
10 Kevin Dwyer (USA) 39.375
Sobald die offiziellen Chipcounts veröffentlicht sind, gibt es die Top Ten sowie die Ergebnisse der Spieler aus dem deutschen Sprachraum im Live-Blog.