Zeit ist Geld, vor allem in Vegas. In jeder Minute, die man nicht am Pokertisch verbringt, kann ma kein Geld gewinnen. Egal, ob man die Cash Games grindet, oder sein Glück bei einem Donkament versucht: Die wichtigste Investition beim Live Poker neben Geld ist Zeit.
Trotzdem sollte man sich, wenn man schon in Vegas ist, ein wenig die Stadt ansehen. Wie steht man denn da, wenn man nach seiner Rückkehr in die Heimat nach Urlaubsfotos gefragt wird und alles was man bieten kann, ist ein Siegerfoto aus dem South Point Casino. Daher haben wir von Hochgepokert für euch den ultimativen Sightseeing Guide für den ganz eiligen Vegas Besucher zusammengestellt. Zeitaufwand: 5 Stunden. Sehenswürdigkeitendichte: Astronomisch hoch.
Los gehts um ca. 18h im Venetian mit einem Abendessen im Grand Lux Café, das ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältniss bietet. Rund 100 Dollar für vier Personen kann man rechnen. Besondere Empfehlung: Die Shrimp Scampi für 20 Dollar. Vom Grand Lux Café aus gehts dann durch den Casino Bereich – hier lauert die Gefahr, kostbare Zeit am Wheel of Fortune zu verschwenden – zu den Canal Shoppes. Die wahnsinnigen Amis haben dort mal eben den Canale Grande und den Markus Platz nachgebaut. Am Kanal kann man sogar eine Runde mit einer Gondel schippern und sich dabei von den Gondolieri – alles ausgebildete Opernsänger – ein Liedchen singen lassen. Leider haben die Architekten bei der Planung der Canal Shoppes auf die drei wichtigsten und typischsten Merkmale des Original Venedigs vergessen: Taubendreck, Dreck im Allgemeinen und absurd überteuerte Straßencafés mit arroganten Kellnern.
Vom Venetian aus gehts dann direkt durchs Palazzo weiter ins Wynn und ins Encore. Die beiden Luxushotels von Steve Wynn gehören selbst im luxusverwöhnten Las Vegas zur absoluten Oberklasse. 2,7 Milliarden Dollar hat der Bau gekostet und angeblich hat der Casino Zampano Steve Wynn sogar wirklich alles selber bis ins letzte Detail geplant. Das Hotel verfügt sogar über einen eigenen Golfplatz, der zu den teuersten der Welt zählt. Doch für Golf haben wir an dieser Stelle keine Zeit.
Nun überqueren wir den Strip, schaun dabei brav nach links und rechts und stehen nun vor der Fashion Show. Für einen ausgedehnten Einkaufsbummel haben wir allerdings ebenfalls keine Zeit, ein wenig Windowshopping ist jedoch allemal drin. Wenn wir die Fashion Show in Nord-Süd Richtung durchquert haben, nähern wir uns auch schon dem ersten Highlight unserer Tour, dem Treasure Island. Das Casino selbst ist allerdings alles andere als ein Glanzlicht, was uns interessiert, ist die Show davor. Wenn wir unseren Trip bis jetzt gut getimt haben, ist es jetzt 20:30h und die Vorführung von Sirens of the Caribbean beginnt. Die Show lässt sich in wenigen Worten zusammenfassen: Leicht bekleidete Damen auf dem einen Schiff kämpfen gegen ebenfalls leicht bekleidete Herren auf dem anderen. Dabei singen sie fröhliche Lieder und tanzen herum. Klingt kitschig, ist es auch. Gesehen haben sollte man es aber trotzdem.
Vom Treasure Island aus geht es dann den Strip hinunter zum Mirage Hotel. Dort beginnt nämlich um 21:00h der Vulkan vor dem Hotel auszubrechen. Um diese Show zusammenzufassen, brauch man sogar nur ein Wort: Feuer!. Pyrotechnik vom Feinsten erwartet einen hier.
Vom Mirage aus gehts dann weiter zu den Ballagio Fountains, vorbei am berühmten Ceasars Palace. Die Fountains liefern ihre Show alle 15 Minuten und spritzen dabei synchron zu ausgewählten Musikstücken Wasser dutzende Meter hoch in den Himmel. Unser Lieblingsstück: Time to say Goodbye…
Goodbye zu Vegas sagen wir aber noch lange nicht. Jetzt machen wir uns erst einmal auf den Weg zurück zum Venetian, wo wir geparkt haben. Auf dem Weg dorthin kann man noch einen Blick ins O`Sheas und ins Imperial Palace werfen. Schön sind beide nicht, ganz im Gegenteil. Sie sind so räudig und abgefuckt, dass man sie unbedingt einmal gesehn haben muss. Außerdem bieten sie einen guten Vorgeschmack auf den nächsten und finalen Stopp unserer Tour: Downtown Las Vegas, genauer gesagt die Freemont Street. Wichtiger Tipp: Kommt niemals auf die Idee, vom Strip nach Downtown zu laufen. 1. ist es verdammt weit und 2. führt der Weg dorthin durch eine nicht besonders gute Gegend.
Wenn unser Zeitmanagement gut war, treffen wir ungefähr gegen 23h in der Freemont Street ein. Genau pünktlich, zum Begin der Show an der Decke der überdachten Straße. Die Freemont Street ist sozusagen das alte Las Vegas: Alles ein bischen kleiner und unspektakulärer als am Strip, aber trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, nicht weniger interessant. Hier lassen wir unsere Tour auch ausklingen und die Nacht beginnen. Unzählige Bars erwarten den durstigen Touristen mit leckeren Frozen Cocktails, mit denen bewaffnet man dann das Binions Casino (ursprüngliche Heimat der WSOP) oder das Golden Nugget Casino (hier wird High Stakes Poker gedreht) unsicher machen kann.