2010 könnte ein richtig gutes Jahr für Online Poker werden. Nachdem in Europa bereits einige Staaten das Online Gambling legalisiert haben und in Deutschland der unsägliche Glücksspielstaatsvertrag gehörig ins Wanken geraten ist, kommt nun auch in den USA endlich Bewegung in die seit 2006 festgefahrenen Fronten.
Der Kongressabgeordnete Barney Frank hat nun nämlich gemeinsam mit den Finanzkomitee des Kongresses einen Gesetzesentwurf eingebracht, der eine Legalisierung und Regulierung des Online Gamblings vorsieht. Es ist dies der ersten, eindeutig Vorstoß in diese Richtung, seitdem im Jahr 2006 durch den Beschluss des Unlawful Internet Gambling Enforcement Act (UIGEA) jede Art von Online Gambling praktisch über Nacht verboten wurde.
Dieser Entwurf trägt den sperrigen Namen „The Internet Gambling Regulation, Consumer Protection, and Enforcement Act“ und würde im Grunde eine Legalisierung von Online Glückspielen ermöglichen. Diese Liberalisierung soll, wie zum Beispiel in Frankreich oder Italien, mit einer Regulierung und Konzessionierung des Marktes einhergehen. Natürlich ist das Gesetzt noch lange nicht beschlossene Sache, doch Insider sehen die Chancen für ein Inkrafttreten sehr positiv. Das liegt vor allem daran, dass mittlerweile auch viele Republikaner, die bis jetzt eigentlich gegen solch eine Liberalisierung waren, eingelenkt und dem Beschluss ihre Unterstützung zugesichert haben.
Dieser Richtungswechsel in der amerikanischen Glücksspielpolitik hat natürlich vor allem finanzielle Gründe. Die Obama Administration steht vor einem immer mehr größer werdenden Schuldenberg und ist auf jede zusätzliche Einnahmequelle angewiesen. Alleine im nächsten Jahr wird das budgetäre Defizit der Vereinigten Staaten unglaubliche 1,4 Billionen Dollar betragen, was beinahe 10 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung sind. Experten zu Folge könnte eine Legalisierung des Online Gamblings in den nächsten zehn Jahren Mehreinnahmen in Höhe von über 50 Milliarden Dollar einbringen. Dazu kommt noch, dass sowohl diverse Glücksspielunternehmen, als auch die Poker Players Alliance seit Jahren massive Lobbyarbeit für eine Liberalisierung des Marktes betreiben.
Diese Unternehmen brennen nun natürlich darauf, nun auch endlich legal auf den lukrativen US-Markt zurückkehren zu dürfen. Alle Globalplayer der Branche, allen voran natürlich PokerStars, Full Tilt und PartyPoker haben sich bereits in Stellung gebracht, um den US-Markt mit vollen Kräften attackieren zu können. Einige von ihnen sind natürlich bereits jetzt dort aktiv, befinden sich jedoch praktisch ständig mit einem Bein in der Illegalität.
Man darf gespannt sein, ob dieses Gesetz bald beschlossene Sache ist. Eines ist jedoch sicher, sobald es in Kraft tritt, dürfte in der gesamten Branche eine wahre Goldgräberstimmung einsetzen.