Ließen wir Matthias Habernig vor einigen Stunden in unserer Schlagzeile noch Samba tanzen, benutzten wir nun gleich das nächste Brasilien Klischee: Habernig feiert Karneval. Der Österreicher gewann am späten Sonntagabend unserer Zeit nämlich die LAPT Florianopolis und kassierte dafür das schöne Preisgeld von $247.441.
Habernig legte dabei einen amtlichen Start – Ziel Sieg hin. Mit über drei Millionen an Chips war der junge Österreicher als massiver Chipleader in den letzten Tag des Events gegangen und ließ sich in dem 4,5 Stunden andauernden Final Table die Butter auch nicht mehr vom Brot – in seinem Fall vielleicht eher von der Semmel – nehmen.
Vom Beginn an ging es am Tisch der letzten Neun gleich mächtig zur Sache und ein Teilnehmer nach dem anderen musste sich vom ausgesprochen turbulent gespielten Final Table verabschieden. Einzig und allein Matthias war der ruhende Pol in der Mitte des High Speed Finales. Er schickte Spieler um Spieler an die Rails und konnte seine Chiplead dadurch immer weiter ausbauen.
Habernig war es auch, der Alexandre Richard Martins an dritter Stelle aus dem Turnier warf und somit das Heads Up um den Sieg bei der LAPT Florianopolis einläutete: Preflop pushte Martins mit All In und wurde schnell vom Österreicher mit gecallt. Habernigs Ace High überstand das Board und somit stand nur mehr Dayan Vardanega zwischen dem Österreicher und einem Sieg bei der LAPT.
Vom Papier her war dieses Heads Up eigentlich nur mehr eine reine Formsache, schließlich hatte Matthias eine 4:1 Chiplead gegenüber seinem Kontrahenten. Doch wie wir alles wissen, läuft beim Poker nicht immer alles nach dem Papier ab. Vardanega legte einen beachtlichen Lauf hin und plötzlich war er es, der die Chiplead inne hatte. Oft hat man schon erlebt, dass der frühere Chipleader nach dem Verlust eben dieser Führung auf einmal wie blockiert zu sein scheint und die Nerven wegwirft. Nicht so Matthias Habernig. Er blieb ruhig und kämpfte sich zurück ins Turnier.
Als der Österreicher wieder knapp in Front lag, fiel schließlich die Entscheidung: Bei Blinds 40k/80k/10k raiste Habernig preflop auf 170k und bekam den Call vom Brasilianer. Am Flop mit setzte Vardanega 470k, was von Habernig nach längerem Überlegen gecallt wurde. Die checkte Vardanega, um dann auf die anschließende Bet von Habernig All In zu gehen. Der Österreicher machte sofort den Call und zeigte . Vardanega war mit weit hinten und brauchte somit schon ein kleines Wunder, um zu überleben. Das wussten auch seine vielen Fans an der Rail und forderten mit „Sete, Sete, Sete“ lautstark eine Sieben am River. Da dort dann jedoch der fiel, ging der Lokalmatador leer aus, während sich der Österreicher über 247.441 Dollar freuen durfte.
Für Matthias Habernig, der sich auf PokerStars für dieses Turnier qualifiziert hat, ist dies der mit Abstand größte Erfolg in seiner bisherigen Karriere und man darf gespannt sein, was man un Zukunft noch so vom jungen Österreicher hören wird. Wenn der 19 jährige Klagenfurter von seinem lukrativen Brasilientrip zurückkehrt, ist aber erstmal Schluss mit lustig. Denn dann wartet auf den Kärntner sechs Monate Zucht und Ordnung: Er muss nämlich den Wehrdienst beim österreichischen Bundesheer ableisten. Wir gratulieren trotzdem!
1. Matthias Habernig $247.441
2. Dayan Vardanega $143.174
3. Alexandre Richard Martins $87.600
4. Miguel Velasco $64.676
5. Robson Vinicious Kozan $46.246
6. Andre Luiz Scaff $36.974
7. Rodrigo M Scartezini $27.702
8. Rudy Blondeau $18.476
9. Pedro Velasco Adnet $12.941