Prozess gegen mutmaßliche Drahtzieher des EPT Überfalls hat begonnen

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Nachdem den Haupttätern des Überfalls auf die EPT Berlin schon vor einigen Wochen der Prozess gemacht worden ist, stehen nun die mutmaßlichen Drahtzieher und Auftraggeber der Räuber vor Gericht. Und anders als beim Verfahren gegen die Tat-Ausführenden, wo man ob der Unbeholfenheit der Täter versucht war zu schmunzeln, zeigt sich nun, wie xy_berlinernst die Sache wirklich war und mit was für Kalibern man es hier zu tun hat.

Die Sicherheitsvorkehrungen beim Berliner Landesgericht erinnern nämlich frappierend an die bei einem Mafiaprozess in Italien: Die beiden Angeklagten sitzen hinter Panzerglas, um sie herum gruppiert unzählige Polizisten in Kevlarwesten, automatische Waffen im Anschlag. Auch die Besucher werden gleich mehrmals durchsucht und Wachleute behalten den Zuschauerraum ständig im Auge. Kurz: Am Landesgericht Berlin herrscht Alarmstufe Rot. Das verwundert auch nicht. Denn mit Ibrahim El-M. (29), genannt „Onkel Ibo“ und Mohamed Abu-C. (31), genannt Momo sitzen hier zwei angebliche Größen der Berliner Unterwelt auf der Anklagebank. Beide gehören zu einer in Unterweltkreisen berühmt – berüchtigten arabischen Großfamilie, deren Oberhaupt Arafat Abu.-C. (34), Bruder des angeklagten Mohammed Abu.-C ebenfalls im Gerichtssaal anwesend ist und das Schauspiel aus der ersten Reihe mitverfolgt. Bushido bezeichnete jenen Arafat übrigens in seinem „Buch“ als einen der „mächtigsten und berüchtigsten Männer Berlins“.

Die Polizei befürchtet so gar, dass die Familie versuchen könnte, die beiden Hauptangeklagten während der Hauptversammlung gewaltsam zu befreien. Spuren dafür, dass da irgendwas im Busch ist, gibt es jedenfalls genug. Bei beiden wurden in der Untersuchungshaft gleich mehrmals Mobiltelefone gefunden und sie sollen ebenfalls versucht haben, geheime Nachrichten aus dem Gefängnis zu schmuggeln. Die Polizei rechnete daher mit dem Schlimmsten.

Viele andere Chancen, den Gerichtssaal als freie Männer zu verlassen, dürften Ibrahim El-M. und Mohammed Abu-C wohl auch nicht haben, da sie bei in der Verhandlung gegen die vier Räuber schwer belastet wurden. Laut dem Staatsanwalt soll Ibrahim El-M die vier Räuber im Graefe-Kiez angeheuert und mit Raub beauftragt haben, während Mohammed Abu-C das Turnier selbst mitspielte und das Signal zum losschlagen gegeben haben soll. Außerdem soll er den Raub vom Foyer aus beobachtet haben.

Von den 242.000 Euro Beute fehlt allerdings immer noch jede Spur, bis jetzt sind nur 4.000 Euro wiederaufgetaucht. Neugierige Gerichtskiebitze fragen sich daher wohl nicht ganz ohne Grund, wie viel wohl die vier Staranwälte kosten, die sich die beiden Angeklagten leisten. Diese Anwälte schlugen am ersten Prozesstag auch gleich mächtig auf die Pauke: Sie beschwerten sich über die – ihrer Meinung nach – vollkommen überzogenen Sicherheitsvorkehrungen und stellten die Frage in den Raum „ob man sich hier denn in Afghanistan befinde?“ Eine Frage, die von der geschlossen in der ersten Reihe des Gerichtssaal sitzenden Großfamilie der beiden Angeklagten mit einem breiten Grinsen quittiert wurde…

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