Alles war angerichtet, um mit Gus Hansen sein erstes Bracelet zu feiern. Denn nachdem der Däne im Halbfinale des £10.000 Highroller Heads-up Events mit Andrew Feldman relativ kurzen Prozess gemacht hatte, sah es auch im finalen Heads Up lange Zeit nach einer echt deutlichen Angelegenheit für den Great Dane aus.
Gus ging als einer von vier Spielern in den scheinbar finalen Tag des £10.000 Highroller Heads-up Events und bekam es im Halbfinale mit Andrew Feldman zu tun, der sich zwar tapfer schlug, aber dem Dänen wenig entgegenzusetzen hatte. Nachdem Hansen bereits früh die Chiplead übernehmen hatte können, pushte Feldman relativ short mit All In und Hansen entschloss sich nach einer langen Denkpause mit zum Call. Ein Coinflip, der zu Gunsten Hansens ausging, da das Board mit ihm den König brachte.
Während Gus mit Feldman kurzen Prozess machte, brauchte seine beiden potenziellen Konkurrenten schon etwas länger. Doch schlussendlich fiel auch im zweiten Halbfinale eine Entscheidung. Diese fiel zu Gunsten von Jim Collopy aus, der somit zum letzten Hindernis wurde, das zwischen Gus und seinem ersten Bracelet stand.
Hansen spielte seinen Gegner Jim Collopy dort richtig gehend an die Wand und eigentlich warteten alle nur mehr auf die finale Entscheidung, doch es sollte anderes kommen. Denn anders als im restlichen Turnier, wird das finale Heads Up im „best of three“ Modus gespielt, was bedeutet, dass man zwei Heads Ups gewinnen muss, um sich das Bracelet zu schnappen. Hier legte Gus Hansen zwar los, wie die Feuerwehr, konnte den Sack aber nicht zumachen. Runde Eins schnappte sich der Däne, als Collopy, nachdem ihn Hansen die ganze Zeit über dominiert hatte, mit All In pushte und von Hansen mit gecallt wurde. Der Flop brachte und Hansen somit den ersten von zwei nötigen Siegen.
In der zweiten Runde bot sich zu Beginn noch ein ähnliches Bild, wie in der ersten: Hansen domierte Collopy teilweise fast nach Belieben und hatte wenn nötig auch das notwendige Quäntchen Glück. Fast schien es schon so, als wäre das Event entschieden und es nur mehr ein Frage der Zeit, bis Hansen sich sein erstes Bracelet anlegen durfte. Doch Collopy kämpfte sich zurück und konnte mit gegen die Könige von Hansen verdoppeln. Danach waren beide wieder fast gleich auf an Chips und Gus Hansen sichtlich on tilt. Collopy hatte nun allerdings Blut geleckt und sollte dieses Match nicht mehr aus der Hand geben. Nachdem er sich eine deutliche Chiplead erspielte hatte, pushte er nach einem Raise des Dänen mit All In und Hansen machte mit den Call. Eigentlich eine deutliche Angelegenheit für Hansen, doch die Pokergötter schienen den Dänen im zweiten Heads Up Match verlassen zu haben. Denn das Board brachte mit das Full House für Collopy und hinterließ einen konsternierten Gus Hansen, der es zu Beginn offensichtlich kaum glauben konnte, dass er – nachdem er zwischenzeitlich bereits eine 5:1 Chiplead inne gehabt hatte – dieses Match noch verloren hat.
Da der finale Tag des Events zu diesem Zeitpunkt schon seit 12 Stunden lief und es auch schon 4h Früh war, entschlossen sich die Verantwortlichen der WSOPE nun dazu, das entscheidende Heads Up auf heute zu verschieben. Hoffen wir, dass Gus den enormen Cooler des letzten Matches überwinden konnte und heute in alter Stärke zurück kehrt….