Es ist vollbracht. Seit drei Tagen haben wir gehofft, diesen Artikel endlich veröffentlichen zu können, nun ist es soweit: Gus Hansen hat das £10.000 Highroller Heads-up Event geshippt. Der Däne trat gestern in London zum dritten und letzten Heads Up Match gegen Jim Collopy an und von vornherein war klar: Wer dieses Duell gewinnt, bekommt das Bracelet. Wie die ersten beiden Duelle verlaufen sind, könnt ihr an dieser Stelle nachlesen.
Hansen, der die ersten beiden Matches dominiert hatte, aber im zweiten einige unglückliche Suckouts hatte kassieren müssen und daher schlussendlich verloren hatte, legte auch im finalen Match los die wie Feuerwehr. Aber auch hier schaffte Collopy scheinbar den Turnaround und konnte sich deutlich absetzen. Doch anders als im zweiten Match erbarmte sich Fortuna des Dänen. In einer der Schlüsselhände des Matches callte Hansen wie so oft einen Preflop Raise von Collopy und packte im weiteren Verlauf der Hand die ganz große Luckbox aus. Doch alles der Reihe nach: Am Flop mit spielte Collopy 78k an, was von Hansen erneut gecallt wurde. Den Turn mit checkte Collopy nun und callte anschließend die 178k Bet von Hansen. Die am River brachte nun die Action. Denn nachdem Collopy gecheckt hatte, dachte Hansen ewig nach, trank sogar eine ganze Flasche Wasser, um dann schließlich All In zu gehen. Collopy callte im Bruchteil einer Sekunde und konnte seinen Augen kaum trauen, als Hansen Pocket Twos für das geriverte Full House zeigte, womit seine mit geflopten Trips vollkommen wertlos waren. Slowplay gone wrong…
Nach diesem Cooler für Collopy hatte Hansen eine massive Chiplead und dieses Mal ließ sich der Däne die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Die Entscheidung fiel schließlich, als Collopy bei Blinds 20k/40k zum wiederholten Male mit rund 1,2 Millionen Chips All In pushte. Anders als davor machte Hansen diesmal aber den Call und war mit auch der deutliche Favorit gegen Collopy mit . Das Board brachte und Hansen somit das lang ersehnte Bracelet plus 288.409 Pfund. Jim collopy hingegen musste sich nach tapferem Kampf mit 178.211 Pfund zufrieden geben.
Auch wenn wir so etwas ähnliches schon bei Phil Laaks Braceletgewinn geschrieben haben: Es gibt wohl wenige Spieler, denen man ihr erste Bracelet so sehr vergönnt, wie Gus Hansen. Nicht zu letzt deswegen, weil der arme Däne in den letzten Monaten vor allem auf der dunklen Seite der Varianz zu Hause war und speziell auf den Sky High Stakes bei Full Tilt Abermillionen an Dollar verlor. So ganz werden die 288.409 Pfund Preisgeld diese Verluste zwar nicht ausgleichen können, doch das glänzende Bracelet dürfte zumindest Balsam für die geschundene Seele sein. Nicht zuletzt, da es jahrelang so schien, als standen die World Series Of Poker und Gus Hansen auf Kriegsfuß. Denn während der Great Dane überall auf der Welt Turniere gewinnen konnte, schien es bei der WSOP nie so recht für ihn zu laufen. Jetzt hat er es aber endlich geschafft. Zwar nicht in Las Vegas, sondern beim europäischen Ableger der WSOP, aber Bracelet ist Bracelet.