Während sich an diesem Wochenende in London die WSOPE ihrem Höhepunkt näherte, ließen es die üblichen Verdächtigen, zumindest jene, die nicht gerade bei der WSOPE oder der WCOOP am Tisch saßen, auf den Sky High Stakes bei Full Tilt ordentlich krachen.
Die mit Abstand spektakulärsten Sessions lieferte dabei einmal mehr Patrik Antonius ab, der auf mehrere Tage verteilt gut 1,1 Million Dollar an Gewinnen einfahren konnte. Gespielt hat der finnische High Roller mit Wohnsitz im Steuerparadies Monaco die verschiedensten Varianten, aber hauptsächlich $300/$600 Pot Limit Omaha und $1.000/$2.000 Omaha Hi-Low. Speziell bei ersterem ist es dabei recht wild zur Sache gegangen, was wohl vor allem daran lag, dass der Tisch mit acht Spielern die meiste Zeit über fast voll besetzt war, eine Seltenheit auf diesen hohen Stakes.
Den größten Teil seiner Einnahmen lukrierte Antonius dabei ausgerechnet von seinem Landsmann Ziigmund, der einmal mehr zeigte, dass er wohl einer der swingigsten Spieler auf diesen so swingigen Stakes ist. Denn nachdem wir letzte Woche darüber berichtet hatten, dass Sahamies nach einem rabenschwarzen August im September scheinbar wieder auf die Beine gekommen ist, verbrannte er an diesem Wochenende beinahe seine gesamten Winnings und ist nun wieder bei break even angelangt. Unglaubliche 921.000 Dollar kostete den Finnen dieses Wochenende.
Den größten Pot der $300/$600 Sessions schnappte sich trotz seiner Overall-Winnings aber nicht Antonius, sondern der Newcomer cadillac1944, über dessen wahre Identität immer noch spekuliert wird, der aber in den letzten Wochen vor allem durch seine hohen Verluste für Furore gesorgt hat. Dieses Mal ist er aber mit einem Plus von $750.000 in den letzten drei Tagen ausnahmsweise aber einmal auf der Gewinnerseite. Verantwortlich für dieses Plus war vor allem folgende Hand:
Preflop raist Ziigmund aus UTG+2 auf 2.900, Antonius zu seiner Linken callt und cadillac1944 in nächster Position raist auf 13.300, was von den anderen beiden gecallt wird, während alle anderen am Tisch folden. Am Flop mit spielt cadillac1944, nachdem beide vor ihm gecheckt haben, 41.000 an, was erneut von beiden gecallt wird. Die am Turn spielt nun Ziigmund mit 166.400 an, die Antonius callt, während cadillac1944 für seine letzten 136.625 All In geht. Im Main Pot liegen nun rund 575.000 Dollar und cadillac1944 ist zum Zusehen verdammt. Mit der am River schiebt Ziigmund auch seine letzten 4.715 in die Mitte, was von Antonius natürlich wenig überraschend bezahlt wird. Showdown! Den Hauptpot schnappt sich cadillac1944 mit fürs Second Nut Flush, der Side Pot geht an Antonius, der mit eine Straight hat und Ziigmund sieht mit einfach nur alt aus… Warum der Finne da am Flop callt, weiß wohl nur er selbst.
Während sich die Spieler beim PLO wie üblich die Schädel einschlugen, fand auch auf den ganz teuren Limit Tischen ein wahres Massaker statt. Denn der deutsche Limit Crack deprimiert zerstörte seine alte Nemesis Malestra Pam richtiggehend und nahm ihm gut 748.000 Dollar ab.
Ebenfalls aktiv war Gus Hansen an diesem Wochenende und an seinem Beispiel kann man schön sehen, was für einen Motivationsschub so ein Bracelet auslösen kann. Denn nachdem der Däne vor Sonntagabend gut 434.000 Dollar unter seinen Gegnern verteilt hatte, zerlegte er nach seinem Braceletgewinn mal eben Di „Urindanger“ Dang und nahm diesem gut 550.000 Dollar beim $500/$1.000 CAP PLO ab. Hoffen wir, dass Gus nun wieder mal einen seiner berühmten Heater hat und weiterhin auf dieser Erfolgswelle dahin surfen kann.