Während wir auf den Sieger im WSOP Main Event ja noch bis November warten müssen, wurde heute Nacht das Main Event des europäischen Ablegers in London entschieden. Der Sieg im Casino at The Empire ging mit James Bord an einen Lokalmatador, der noch dazu fast so heißt, wie Englands berühmtester Agentenexport.
Wie erwartet, lag doch der Average an Chips am Final Table bei über 50 BB, sollte es in London ein wenig länger dauern, bis ein Sieger feststand. Ganze 15 Stunden brauchten die Finalisten des Main Events, um einen Sieger zu ermitteln. Dabei hatten die letzten Neun zu Beginn eigentlich losgelegt, wie die Feuerwehr. Gleich in einer der ersten Hände verabschiedeten sich Marc Inizan und Brian Powell gemeinsam aus dem Turnier. Beide hatten mit Pocket 8s All In gepusht und waren von Ronald Lee mit gecallt worden. Lee traf am Turn seinen König, eliminierte somit zwei Spieler auf einmal und kürte sich selbst damit zum Chipleader.
Dan Fleyshman, der ursprüngliche Chipleader des Final Tables und CEO von Victory Poker, machte nun genau das, wovon einem eigentlich immer abgeraten wird: Er legte sich ständig mit dem einzigen am Tisch an, der mehr Chips als er hatte. Das kann zwar auch gut gehen, doch in Fleyshmans Fall tat es dies nicht. Als er schon einen beträchtlichen Teil seines Stacks an Lee verloren hatte, ging er schließlich mit All In und fand erneut in Ronald Lee, der mit bezahlt hatte, am Board mit seinen Meister und sein Ticket an die Rails.
Nachdem sich auch noch Daniel Steinberg, Nicolas Levi und Ronald de Wolfe aus dem Turnier verabschiedet hatten, saßen Ronald Lee, James Bord und Fabrizio Balassari zu dritt am Tisch und eigentlich sah alles nach einer sicheren Sache für Lee aus, da er alleine doppelt so viel Chips hatte, wie seine beiden Kontrahenten zusammen. Doch er konnte den Sack nicht zu machen. Denn egal was Lee in der Dinnerbreak gegessen hatte, es war ihm scheinbar nicht bekommen. Nach der Pause lief für ihn nämlich absolut nichts mehr zusammen. Er verlor Pot um Pot, somit auch sukzessive seine Chiplead und musste schlussendlich an dritter Stelle seinen Platz räumen. Sein Ende kam, als er gegen Fabrizio Balassari mit Pocket 5s All In stellte und dieser mit Trips machte. Kein guter Tag für die Teilzeit – Chipleader…
Denn auch Fabrizio Balassari, der mit er Eliminierung Lees diese Rolle eingenommen hatte, konnte seine Führung nicht nach Hause spielen. Das Unglück aus Balassaris Sicht nahm seinen Lauf, als er nach einem Raise von Bord vom Big Blind aus, einen Move versuchte und mit All In pushte. Blöd für Fabrizio Balassari, dass Bord bei diesem Raise wirklich was hatte und mit instant callte. Der Flop mit brachte Fabrizio Balassari zwar zusätzliche Outs, von denen jedoch keines ankam und Bord verdoppelte. Der Engländer gab diese Führung auch nicht mehr aus der Hand.
Die Entscheidung brachte schließlich ein Aufeinandertreffen zweier Pocket Pairs: Fabrizio Balassari pushte mit Pocket 5s All In und James Bord snap-callte mit Pocket 10s. Das Board blanke mit aus und James Bord durfte sich über £830.401, plus sein erstes Bracelet überhaupt freuen, während sich Fabrizio Balassari mit £513.049 zufrieden geben musste.
Hier noch das Final Table Payout:
1. James Bord £830.401
2. Fabrizio Baldassari £513.049
3. Ronald Lee £376.829
4. Roland De Wolfe £278.945
5. Nicolas Levi £208.119
6. Daniel Steinberg £156.530
7. Dan Fleyshman £118.643
8. Brian Powell £90.617
9. Marc Inizan £69.754