High Stakes Bilanz: Torbergsen mit seinem Heater obenauf

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Auch wenn derzeit London die Pokerhauptstadt der Welt ist, waren im September die Nosebleeds von Full Tilt der Tummelplatz für die High Roller. Es gab jede Menge Action an den High-Stakes-Tischen und die Monatsbilanz zeigt, wer kassierte und wer kräftig zahlen musste.

TorbergsenDer mit Abstand größte Gewinner ist Andreas ‚Skjervoy‘ Torbergsen (Foto). Der norwegische Pro scheint den Heater seines Lebens erwischt zu haben, denn die über 1,5 Millionen erspielte er sich innerhalb von nur einer Woche. Besonders gut lief es gegen den unbekannten ‚cadillac1944‘, dessen Run durch Torbergsen jäh gestoppt wurde.

Fast in der gleichen Zeit hat Tom Dwan eine Million verbraten, was die Monatsbilanz des US-Amerikaners deutliche in die roten Zahlen befördert hat. Die dickste Klatsche kassierte Durrrr dabei am Donnerstag gegen cadillac1944. In einer PLO-Session an einem $300/$600 Heads-up-Tisch hatte  cadillac1944  nach nur 323 Händen fast $460.000 von Dwan kassiert.

Den größten Pot holte sich cadillac1944 mit Assen. Dwan feuerte mit Ac9s7c6d eine Potsize-Bet auf dem Flop 9c5h2s ab, cadillac1944 ging mit AsAd9h3c drüber und setzte Dwan All-in. Der callte, das Board lief mit KhTs aus und $232.269 wanderten zu cadillac1944. Da Durrrr gleichzeitig noch über $100.000 an einem 6-max-Tisch (ebenfalls PLO $300/$600) ließ, loggte sich der 24-Jährige wenig später erst einmal aus.

Den leeren Platz nahm Andreas Torbergsen und konnte ein kleines Plus für sich erspielen. Und das, obwohl der dickste Pot an cadillac1944 ging. Der Flop wurde mit 3c8h5h gedealt und der Pot lag bei gerade einmal $3.600, sodass die folgende Action noch unglaublicher ist.

Skjervoy check-raiste die Potsize-Bet seines Gegner. Cadillac1944 ging drüber und Torbergsen erhöhte ein weiteres Mal, sodass das Gebot bei $131.699 lag. Immer noch nicht genug dachte sich cadillac1944, der seinen Gegner All-in setzte. Der Call von Torbergsen brachte den Pot auf weit über eine halbe Million und es kam zum Showdown.

cadillac1944: 7s5s4c3d
Skjervoy: AcJd8s8c

Der Ks auf dem Turn änderte nicht, doch die 6h auf dem River brachte die Straight für cadillac1944, der $543.780 kassierte. Andreas Torbergsen ließ sich jedoch nicht einschüchtern, kämpfte sich zurück und konnte tags drauf cadillac1944 dann eine ordentliche Lektion erteilen (siehe: Unglaubliche Action auf den Nosebleed Limits!).

Über cadillac1944 wird derzeit viel diskutiert. Zum einen scheint er nicht gerade der beste Spieler zu sein, zum anderen sorgte der Unbekannte mit seinem Lauf natürlich für Aufsehen. Wer sich hinter dem Screenname verbirgt ist nicht klar. Unkenrufe es sei Doyle Brunson, machen wenig Sinn. Höchstwahrscheinlich wird es ein wohlhabender Geschäftsmann sein, der einfach mal mit den besten Spielern der Welt zocken will. Zumindest hat  cadillac1944 für einen Rekord gesorgt, denn er holte sich beim größten Pot des Jahres fast $576.000 (siehe Antonius und deprimiert dominieren, Ziigmund blutet).

Da er nach seinem letzten Match gegen Skjervoy praktisch wieder bei Null angekommen ist, findet man  cadillac1944 auch nicht in der Monatswertung für September:

Andreas ‚Skjervoy‘ Torbergsen      $1.528.586,00
DrugsOrMe     $574.508,40
deprimiert     $532.284,00
superbaldas     $487.589,00
David Oppenheim     $427.788,60

Phil Ivey     $-567.053,00
Di ‚Urindanger‘ Dang     $-658.448,80
Tom ‚durrrr‘ Dwan     $-793.799,40
Brian ’sbrugby‘ Townsend     $-1.058.174,00
Cole South      $-1.487.788,00

Wie man sieht, gehört auch Phil Ivey zu den verlieren, aber das wird den Ausnahmespieler sicherlich wenig stören, da Ivey solche Swings gewohnt ist und in der Jahresbilanz noch gut im Plus ist. Beim Thema Jahresbilanz kommt man an Brian Townsend nicht vorbei. Der ehemalige Cardrunners-Coach spielt wieder unter seinem alten Screenname ’sbrugby‘ was jedoch nicht wirklich zu helfen scheint. Eine weitere Million ist Townsend abgerutscht und steht damit für 2010 mit über 3,5 Millionen in der Kreide.

Gus Hansen, dessen Downswing ebenfalls nicht aufhaltbar zu sein scheint, hatte im September einige starke Sessions hingelegt. Doch eine weitere Abreibung (siehe Neues von den Sky High Stakes: Hansen verliert (again) und Isildur1 ist zurück) hat den Dänen wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Aufgeben steht allerdings nicht im Handbuch des 36-Jährigen. Gestern Nacht hat er sich an einen Heads-up PLO-Tisch (capped $500/$1.000) gesetzt und gegen ‚DrugsOrMe‘ und Ilari ‚Ziigmund‘ Sahamies rund $215.000 erspielt. Mal sehen, wie es im Oktober weiterlaufen wird.

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