Poker Hall of Fame – Ivey will warten

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Nachdem bekannt wurde, wer denn in diesem Jahr in die Poker Hall of Fame eingeführt wird, reißen die Diskussionen nicht ab. Und jeder der, was zu sagen hat, meldet sich via Blog zu Wort. Dass Erik Seidel ernannt wurde, wird allgemein hin begrüßt und auch Dan Harrington wird akzeptiert.

Allerdings sind viele der Meinung, dass Barry Greenstein die bessere Wahl gewesen wäre. Immerhin hat Mr. Greenstein mit Ace on the River eines der besten Pokerbücher überhaupt geschrieben. Zwar mag die „Harrington on …“-Serie mit höheren Verkaufszahlen glänzen, aber inhaltlich können die Bücher bei weitem nicht mithalten.

Ivey_Phil_HomeDazu kommt, dass Barry Greenstein mit seinen Spenden, die sich auf mehrere Millionen belaufen, deutlich mehr für ein positives Bild eines Pokerspielers gesorgt hat, als ‚Action Dan‘. Ganz zu Schweigen von der Cashgame-Bilanz, die ein wichtiges Kriterium für die Poker Hall of Fame ist. Barry Greenstein ist seit langem ein regelmäßiger Gast beim Big Game und Dan Harrington ist nicht wirklich ein Highroller.

Doyle Brunson hat sich lang und breit in seinem Blog dazu geäußert. Allerdings war die lebende Pokerlegende am meisten von Phil Iveys Reaktion erstaunt. Brunson schrieb: „Ich ziehe den Hut vor Ivey, der angekündigt hatte eine Nominierung abzulehnen, wenn er ernannt werden würde. Phil sagte, dass er solange nicht ernannt werden will, bis er älter ist, als es Chip Reese war, als dieser als jüngster Spieler aller Zeiten ernannt wurde. […] was ist das für eine Geste von Phil.

Es ist immer schwer den besten Pokerspieler überhaupt zu nennen, aber zweifelsohne ist Ivey wohl derjenige, der einer ‚Number 1‘ wohl am ehesten gerecht würde. Egal ob Turnier oder Cashgame, egal ob No-Limit Hold’em oder Deuce-to-Seven Single Draw – Ivey got game.

Es besteht kein Zweifel, dass Phil der beste Spieler der Liste der Nominierten aus diesem Jahr war, aber das bedeutet nicht, dass er auch in die Hall of Fame soll. Vielmehr zeigt es dem Komitee, dass eine Altersgrenze für die Nominierung notwendig ist.“ Damit hat Brunson erneut die Diskussion um eine Altersbeschränkung entfacht, die schon im letzten Jahr geführt wurde. Damals brachte die Nominierung von Tom Dwan den Stein ins Rollen.

Natürlich ist Brunson nicht allein mit seiner Meinung. Howard Lederer schrieb hierzu: „Du musst schon zu Doyle Brunson dreißig Jahre zurückgehen, um einen Spieler zu finden, der so dominant in Turnieren und Cashgames ist [wie][Ivey]. Also warum wurde Phil nicht ernannt? Die Antwort scheint einfach, es war einfach nicht die richtige Zeit. […] Die Einführung eines Pokerspielers in die Poker Hall of Fame sollte ein besonderes Ereignis sein, an das man sich noch in Jahren erinnert. […] Es sollte zu einem Zeitpunkt geschehen, an dem man auf eine großartige Karriere zurückblicken kann und es die Möglichkeit gibt diese Karriere in den Zusammenhang mit der langen und berühmten Pokergeschichte zu bringen.

In Phil Iveys Fall gibt es einen speziellen Grund, warum er nicht in 2010 ernannt wurde. Chip Reese wurde 1991 im Alter von 40 Jahren in die Poker Hall of Fame aufgenommen. Er war der mit Abstand jüngste Rekrut. Er wurde von den besten Spielern als der größte Cashgame-Spieler aller Zeiten angesehen […]

Ich hatte die Möglichkeit mit Phil, kurz nachdem er nominiert wurde, zu sprechen und er ließ keinen Zweifel, was er davon hält. Genau genommen hat er sich sogar gefragt, wie er respektvoll eine mögliche Nominierung ablehnen könnte. Er wollte auch niemanden beleidigen, findet jedoch, dass er erst am Anfang seiner Karriere steht.

Ob es in Zukunft eine Altersgrenze geben wird, ist noch nicht klar. Sinn würde es auf jeden Fall machen, denn es kann auch nicht, wie beim Sport üblich, gewartet werden, bis ein Pokerspieler in den Ruhestand geht. Doyle Brunson ist mittlerweile 77 Jahre alt und (hoffentlich) noch weit vom Ruhestand entfernt.

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