Ein jeder der jung oder vielleicht auch alt genug ist, um den durch Jurassic Park ausgelösten Dinosaurier Hype in den 90iger Jahren miterlebt zu haben, kennt sie: Die Velociraptoren, kurz Raptoren genannt . Die für Saurier relativ kleinen, aber verdammt flinken Kerle waren neben dem T-Rex für die spektakulärsten Kills im Jurassic Park zuständig und gehören wohl zu den gefährlichsten Raubtieren, die sich jemals über das Angesicht dieser Erde gefressen haben.
Da sich ja auch erfolgreiche Pokerspieler gerne mal als gefährliche Raubtiere sehen verwundert es nicht, dass sich David Benefield den Nickname „Raptor“ ausgesucht hat. Die meiste Zeit über verbreitet er unter diesem Namen Furcht und Schrecken in seinem bevorzugten Jagdrevier, den Sky High Stakes auf Full Tilt. Nicht jedoch an diesem Wochenende. Da erinnerte der junge Amerikaner nämlich eher an ein Opferlamm, das zur Schlachtbank geführt wurde. Oder eben an die arme, angebundene Ziege im erwähnten Jurassic Park.
Denn in der Nacht von Samstag auf Sonntag verlor der Gute 608.000 Dollar auf den Nosebleed Limits und holte sich damit die viel und oft zitierte blutige Nase ab. Der Großteil seiner Verluste stammten dabei aus einer $500/$1000 PLO Heads Up Partie gegen Patrik Antonius, wo er an den Finnen gut 380.000 Dollar droppte. Speziell folgende Hand war richtig teuer:
Antonius raiste preflop vom SB aus auf $3.000 und callte die anschließende 3-Bet von Benefield auf $9.000. Am Flop mit spielte Benefield $12.000 an und der Finne bezahlte erneut. Die am Turn veranlasste Benefield dazu, den nächsten Schuss abzufeuern. Dieses Mal $32.000 und wieder bekam er den Call von Antonius. Mit der am River stellte Benefield seinen gesamten restlichen Stack von $105.000 in die Mitte und auch hier blieb Antonius seiner Line treu: Call. An dieser Stelle muss man kein Wahrsager sein, um behaupten zu können, dass Benefield dieser Call nicht besonders erfreute. Zeigte er doch und war somit eigentlich gegen praktisch jede Hand, die ihn hier bezahlt unterlegen. So auch gegen Antonius, der zum geriverten Full House umdrehte und dadurch den $316.000 schweren Pot einstreichen konnte. Schlechtes Timing für einen Bluff.
Doch nicht nur auf dem oberen Ende Sky High Stakes lief es für Benefield nicht nach Plan, auch eine Etage tiefer wurde der Jäger zum Gejagten. Beim $200/$400 PLO Cap Game machte sich gleich eine ganze Herde an Spielern über ihn her und rissen im schlussendlich 240.000 Dollar aus dem Fleisch…