Im August hatten wir euch von einem kuriosen Gerichtsverfahren in New Mexico berichtet. Samuel McMaster Jr.(Foto) hatte 20 Rentner um $444.000 erleichtert indem er vorgaukelte, ein seriöser Investor zu sein. Vor Gericht griff McMaster zu einer ungewöhnlichen Taktik: er überzeugte Richter Ross Sanchez davon, Pokerpro zu sein und so in der Lage sei, die Opfer zu entschädigen.
Richter Sanchez gab ihm 6 Monate Zeit seine Pokerfähigkeiten unter Beweis zu stellen. McMaster sollte mindestens $7.500 pro Monat aufbringen und zurückzahlen, ansonsten drohen ihm bis zu 12 Jahre Haft. Damals wurde diesem Abkommen zugestimmt, zumindest galt es bis zur Bereitstellung des „pre sentence reports“. Dieser Report dient im US-amerikanischen Strafrecht dem Richter zur besseren Einschätzung des Angeklagten. Er beinhaltet eine ausführliche Analyse der Biografie und Lebensumstände sowie des sozialen Umfeldes eines Angeklagten. Nun liegt das Dokument vor und es steht schlecht um McMaster.
Der Angeklagte wird derzeit nämlich per Gutachten auf eine mögliche Spielsucht getestet. Des weiteren gab der vermeintliche Profi folgendes Statement ab :“ I have never been nor will ever be a professional poker player.“
Schon von Anfang an gab es Zweifel an Samuel McMaster’s Kompetenz in Sachen Poker. Seit 2003 hat er weniger als $30.000 an Liveturniergewinnen vorzuweisen. Immerhin konnte er bei einem $300er Venetian Deep Stack Turnier Anfang des Monats einen 13.Platz belegen und verbuchte ein Preisgeld in Höhe von $1.461. Doch das war es leider mit Pokererfolgen seit August, McMaster konnte bisher nicht einen Dollar an seine Opfer zurückzahlen. In wenigen Tagen wird das Gericht nun über sein endgültiges Strafmaß urteilen.
Hier ein Video mit Bildern von der Gerichtsverhandlung: