Mit den Royal Flush Masters, den Poker City Masters und den German Friesland Masters 2010 machten in den letzten Tagen gleich drei deutsche Sachpreisturniere ausgesprochen negative Schlagzeilen. Speziell die sehr kurzfristige Absage der Royal Flush Masters wirft einige Fragen auf. Fragen, die wir an dieser Stelle beantworten wollen.
1. Wer war der Veranstalter?
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht ganz klar ersichtlich ist, lässt sich nach einiger Recherche mit Sicherheit sagen, dass Sascha Nemarnik der verantwortliche Veranstalter der Royal Flush Masters ist. Dafür gibt es gleich mehrere Indizien. Zum einen sind alle relevanten Homepages wie zum Beispiel www.royalflushmasters.de auf seinen Namen registriert und zum anderen trat er auch gegenüber den Medien als Veranstalter auf. Zum Beispiel hier in einem Artikel der Ruhrnachrichten.
Aufgrund des Datenschutzes durfte uns das Ordnungsamt Dortmund nicht mitteilen, wer ihnen gegenüber als Veranstalter aufgetreten ist, verwies uns allerdings auf den zuvor erwähnten Artikel, mit dem Hinweis, dass wir dort fündig werden würden. Ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl also. Auch haben uns gleich mehrere andere Turnierveranstalter bestätigt, dass Sascha Nemarnik ihre Kontaktperson war und sich ihnen gegenüber als Veranstalter deklariert hatte.
2. Gab es eine Genehmigung für das Turnier?
Laut Auskunft des Ordnungsamts der Stadt Dortmund hat es zu keinem Zeitpunkt eine Genehmigung für die Royal Flush Masters gegeben. Das Ordnungsamt Dortmund wurde überhaupt erst durch eine Anfrage des Stadtamts Arnsberg auf die Veranstaltung aufmerksam und war im Vorfeld nicht darüber informiert worden. Bei näherer Überprüfung des Turniers kamen die Behörden schnell zum Schluss, dass dieses Event gegen deutsches Glücksspielrecht verstößt. Der Grund dafür ist, dass den Tickets gleich an mehreren Stellen ein finanzieller Wert zugeordnet wurde, der weit über dem liegt, was in Deutschland für Sachpreisturniere zulässig ist. Interessant an dieser Stelle ist, dass unseren Informationen zu Folge Sascha Nemarnik selbst Turniertickets zum Preis von 180 Euro verkauft hat.
3. Was bedeutet dies für die Zukunft der Royal Flush Masters?
Das Ordnungsamt Dortmund zeigte sich ausgesprochen überrascht darüber, dass man es von Veranstalterseite überhaupt für möglich gehalten hat, das Turnier zu veranstalten. Als man dem Veranstalter schließlich mitteilte, dass das Turnier untersagt werden müsse, erwies sich dieser allerdings laut dem Ordnungsamt als ausgesprochen einsichtig. Weiters vertrat die Pressestelle des Ordnungsamtes Dortmund die Meinung, dass es wohl unmöglich ist, das Turnier außerhalb eines Casinos überhaupt durchzuführen. Es bleibt daher abzuwarten wann und vor allem wie und wo die Royal Flush Masters im Endeffekt stattfinden werden. Als außenstehender Beobachter hat man jedenfalls den Eindruck, als ob hier ein wenig geschlampt worden ist und man sich einfach drauf verlassen hat, dass sowieso alles gut gehen wird.
Es wäre den Spielern gegenüber fairer gewesen, solch strittige Fragen im Vorfeld des Turniers zu klären. Schließlich kann man davon ausgehen, dass die kurzfristige Absage des Turniers manch einem Teilnehmer zusätzliche Kosten, z.B. da das Hotel bereits gebucht war, verursacht hat. Dass die Veranstalter nun versuchen, dem Ordnungsamt den schwarzen Peter zuzuschieben und „Behördenwillkür“ als Vorwand benutzen, greift unserer Ansicht nach viel zu kurz. Schließlich ist nicht erst seit diesem Vorfall bekannt, dass man in Deutschland außerhalb eines Casinos keine Turniere mit einem de facto Buy In von 180 Euro veranstalten darf. Doch auch wenn es jetzt so aussieht, als wäre Sascha Nemarnik der alleinige Sündenbock, muss man auch das Royal Flush Magazin ein wenig in die Pflicht nehmen. Denn wenn man seinen guten Namen schon für ein Turnier hergibt und die daraus resultierende Publicity dankend annimmt, sollte man eben auch genau überprüfen, wen man sich da ins Boot holt und inwiefern die geplante Durchführung eines groß angekündigten Turniers überhaupt möglich ist.