„Die Online-Glücksspielbranche befindet sich in einer Konsolidierungsphase“, sagt Norbert Teufelberger, „die Größe und geografische Diversifizierung der Marktteilnehmer wird mehr denn je entscheidend sein“. Der Co-CEO von bwin wird es wissen. Er bastelt an der Verschmelzung der PartyGaming Plc. und der bwin Interactive Entertainment AG. Wenn alles glatt geht, dann entsteht im 1. Quartal 2011 der größte börsennotierte Online-Gaming-Konzern der Welt.
Das neue Unternehmen wird als bwin.party digital entertainment plc tätig und an der London Stock Exchange gelistet sein. Das Headquarter wird auf Gibraltar aufschlagen. Der Geschäftsbetrieb von bwin in Österreich soll erhalten bleiben, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt. Demnach wir die neu gegründete Tochterfirma bwin Services AG von Wien aus Teile der Unternehmensgruppe unterstützend betreuen.
Die an der Geburt von bwin.party beteiligten Unternehmen erhofft sich eine günstige Ausgangsposition in der sich wandelnden Online-Glücksspielindustrie. „Unsere Produkte und Zielmärkte ergänzen sich perfekt“, sagt Teufelberger und spricht von einer Technologieführerschaft in den Produktbereichen Sportwetten, Poker, Casino, Bingo und Games. Die soll weiter ausgebaut werden.
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Gemeinsam mit Jim Ryan, dem bisherigen CEO von PartyGaming, wird Teufelberger das Unternehmen bwin.party als Co-CEO leiten. Die jährlichen Synergien durch den Zusammenschluss sollen sich auf rund 55 Millionen Euro belaufen. Im Geschäftsjahr 2012 wird mit drei Viertel und ab dem Geschäftsjahr 2013 mit den vollen Synergien gerechnet.
Bei einer außerordentlichen Hauptversammlung am 28. Januar 2011, wird der bwin-Vorstand seinen Aktionären empfehlen, der Verschmelzung zuzustimmen. Alle Aktionäre, die am Tag der Rechtswirksamkeit der Verschmelzung bwin-Aktien halten, bekommen – sofern die Hauptversammlungen von bwin und PartyGaming den Merger beschließen -, für jede bwin-Aktie 12,23 in GBP denominierte PartyGaming-Aktien. Der Umtausch erfolgt automatisch und ist kostenfrei.
Wer nicht Aktionär von bwin.party werden will, kann die bwin-Aktien im Vorfeld über die Wiener Börse verkaufen oder vom Recht auf Barabfindung Gebrauch machen. Der Barabfindungsbetrag sei mit 23,52 Euro festgelegt, steht in einer Pressemitteilung. In der jetzigen Konstellation würden die bwin-Aktionäre voraussichtlich 51,7 Prozent und derzeitige PartyGaming-Aktionäre rund 48,3 Prozent an bwin.party halten. Alle Details zum angestrebten Zusammenschluß sind in dem Verschmelzungsplan enthalten, der auf der Homepage von bwin veröffentlicht ist.
Der Fokus der bwin.party digital entertainment plc liegt weiterhin auf den B2C-Produkten. Aber auch das B2B- und B2G-Geschäft will man ausbauten. Gerade der Bereich Business-To-Government, also die Kommunikationsbeziehungen zwischen Unternehmen und Behörden, lässt einen starken Expansionswillen vermuten. Norbert Teufelberger: „Mit unserem langjährigen Online-Know-how, einer gesunden Kapitalbasis und einem der größten Pools an Pokerliquidität in regulierten Märkten sind wir ein attraktiver Geschäftspartner“.