Wird Florida das neue Las Vegas?

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Auch wenn Las Vegas immer noch den Ruf hat, das Mekka aller Gambler zu sein, erwächst der Sin City gleich Mehrerorts ernsthafte Konkurrenz. Auf Anhieb würde einem dabei natürlich sofort Macao einfallen, die Spielermetropole Asiens schlechthin. Doch man muss gar nicht so weit in die Ferne schweifen. Denn auch innerhalb der USA gibt es noch andere Plätze, die das Herz eines jeden Spielers höher schlagen lassen und nicht Atlantic City heißen.

So zum Beispiel das The Seminole Hard Rock Hotel & Casino in Hollywood, Florida. In einem Indianerreservat direkt vor den Toren Miamis gelegen, hat dieses Casino Ressort vor allem ein Asset, mit dem Las Vegas beim besten Willen einfach nicht mithalten kann: Das Meer direkt vor der Haustüre. Und was gibt es Schöneres als nach einer gepflegten Gamblingsession noch eine Runde im Atlantik zu planschen?

Doch auch in Sachen Poker muss sich das Casino in Florida vor den großen Brüdern in der Wüste Nevadas nicht mehr verstecken. Denn seitdem die Regierung Floridas die Maximal-Buy Ins für Pokerturniere und die Maximal-Einsätze bei Cash Games vor ziemlich genau einem Jahr aufgehoben hat erleben die Indianercasinos einen wahren Pokerboom. Durfte früher in Florida per Gesetz maximal um 2 Dollar pro Runde gespielt werden, kann man heute nach Herzenslust und ohne irgendeinen Cap sein Geld verdonken. Dies zieht natürlich auch die ganz bekannten Namen der nordamerikanischen Pokerszene an.

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Ein regelmäßiger Gast bei den Indianern ist unter anderem der in Florida lebende Michael Mizrachi. Der Grinder nimmt dort nicht nur regelmäßig in den diversen High Stakes Cash Game Partien Platz, sondern bietet in Form seiner Deepstack Live Kurse auch Unterricht in Sachen Turnierpoker an. Doch nicht nur Mizrachi profitiert von dieser Lockerung des Glückspielgesetzes.

Der Hauptprofiteur der Liberalisierung ist – neben den Seminole Indianern – ohne Frage der Staat Florida selbst. Denn durch den Deal, den die Legislative des Sonnenstaates mit dem Stamm der Seminole Indianer abgeschlossen hat, wird Schätzungen zufolge rund eine Milliarde Dollar in die durch die Rezession geleerten Staatskassen gespült. Ein Betrag, der in Zukunft noch weiter steigen könnte, da auch die großen Casinogruppen aus Las Vegas mittlerweile auf das lukrative Geschäft aufmerksam geworden sind.

Es ist zwar nicht zu erwarten, dass in Florida ein zweites Las Vegas entstehen könnte, trotzdem darf man damit rechnen, in Zukunft mehr Casinos im Sonnenstaat zu sehen. Eine Entwicklung, über die nicht alle erfreut sind. So klagt zum Beispiel Pat Fowler, seines Zeichens Vorsitzender der Spielsuchtberatung Floridas, darüber, dass seine Organisation seit Einführung der neuen Pokergesetze von Monat zu Monat mehr Hilfesuchende zu betreuen hat. Finanziert wird die Hilfsorganisation übrigens größtenteils durch Spendengelder der Seminole Indianer.

Sorgen, die Spieler wie Michael Mizrachi natürlich nicht betreffen. Laut ihm denken bereits viele Spieler darüber nach, von Nevada nach Florida zu übersiedeln. Eine Entscheidung, die er nur unterstützen kann. Schließlich ist der Sonnenstaat laut ihm „Ein großartiger Ort, um Poker zu spielen“…

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