Edgar Stuchly arbeitet seit 1992 für die Casinos Austria. 2007 übernahm er den Posten des Pokermanagers und führte mit der Casinos Austria Poker Tour (CAPT) eine der erfolgreichsten Turnierserien im deutschsprachigen Raum ein. Anfang des Jahres wurde der Österreicher für seine Leistungen bei den European Poker Awards in Paris mit dem Award „Poker Staff Person of the Year 2009“ ausgezeichnet. Hochgepokert fragte bei Edgar Stuchly nach, wie seine Bilanz für 2010 ausfällt, welche Trends er im Turnierpoker ausmacht und auf welche Neuerungen sich die Spieler bei der CAPT 2011 einstellen können.
Hochgepokert: Herr Stuchly, in wenigen Stunden ist das alte Jahr vorbei und es geht ins Pokerjahr 2011. Wie fällt ihre Bilanz aus? Was hat Sie 2010 im Pokerzirkus am meisten beeindruckt?
Edgar Stuchly: Meine Bilanz fällt sehr positiv aus. Die CAPT konnte die sehr hohen Teilnehmerzahlen des Vorjahres halten und die Kooperation mit unserem online Pokerroom win2day entwickelt sich sehr gut. Besonders beeindruckt bin ich von der Art und Weise wie die jungen Spieler auftreten und die Erfahrenen ganz schön ins Schwitzen bringen.
Hochgepokert: Was haben Sie als negativ empfunden beziehungsweise was würden Sie grundsätzlich ändern wollen, wenn Sie es könnten?
Edgar Stuchly: 2010 hat es leider in Europa ein paar Vorfälle gegeben, die für Negativschlagzeilen gesorgt haben. Das ist natürlich für die ganze Szene schlecht.
Hochgepokert: Haben Sie bei den Spielern bestimmte Trends und Tendenzen ausgemacht, die Sie in 2011 in Ihre Turnierplanungen aufnehmen und umsetzen werden?
Edgar Stuchly: Bounty Turniere sind im Moment voll im Trend, besonders mit kleineren Buy-ins. Wir werden 2011 mehr davon anbieten. Außerdem werden wir die Satellites nicht mehr mit unlimited Rebuys und einem Add-on spielen, sondern nur noch mit einem Add-on, den der Spieler auch als Rebuy verwenden kann.
Hochgepokert: Was haben Sie an Ihren Angeboten für 2011 grundsätzlich verändert und verbessert?
Edgar Stuchly: Wir haben das Angebot bei den Monats- und Wochenturnieren verändert und bieten im Cashgame mit € 1 / € 2 auch ein neues Limit an.
Hochgepokert: Wie beurteilen Sie insgesamt die Entwicklung der von den Casinos Austria veranstalteten Pokerturniere und hier speziell der CAPT in 2010?
Edgar Stuchly: Ich bin mit der Entwicklung grundsätzlich sehr zufrieden. Die CAPT in Graz wurde leider nicht so angenommen wie ich es mir vorgestellt habe. Darum haben wir auch reagiert und sind erstmals in Kitzbühel zu Gast. Ich freue mich schon sehr darauf.
Hochgepokert: Bei der Poker EM in Baden war die Turnierstruktur sehr deep. Die Spieler haben dies positiv aufgenommen. Bleibt es auch so in 2011? Und wird diese Struktur auch bei anderen Turnieren der CAPT anzutreffen sein?
Edgar Stuchly: Die Strukturen bei der Texas Hold’em und der Omaha Europameisterschaft werden auf jeden Fall wieder sehr deep sein. Die Strukturen wurden für die CAPT 2010 etwas adaptiert und haben sich bewährt. Beim Main Event erhält der Spieler 15.000 Punkte als Startdotation, Level 1 ist 25/50 und die Levelzeit beträgt 60 Minuten. Für Turniere mit weniger Buy-in beträgt die Startdotation immer noch 10.000 Punkte. Natürlich ist die Struktur da auch etwas schneller.
Hochgepokert: Wie steht es mit der Entwicklung der Teilnehmerzahlen aus den deutschsprachigen Nachbarländern, wo es keine mit der CAPT vergleichbaren Angebote gibt. Ist die Resonanz so, wie Sie es sich vorstellen?
Edgar Stuchly: Ich bin mit den Teilnehmerzahlen sehr zufrieden. An der CAPT 2010 haben mehr als 2000 Personen mitgespielt. Zwei Drittel der Spieler kommen aus unseren Nachbarländern.
Hochgepokert: 2011 wird in Österreich neben 15 Casinolizenzen auch eine Lizenz für ein Pokercasino ausgeschrieben. Ist unter diesem Aspekt die CAPT auch als eine Art Visitenkarte zu sehen, um das eigene Know How im Pokerbereich zu unterstreichen und zu zeigen, dass die Lizenz bei den Casinos Austria in guten Händen ist?
Edgar Stuchly: Die CAPT und die Poker EM sind sicher die Aushängeschilder unserer Pokeraktivitäten. Wir veranstalten aber auch ungefähr 500 Wochen- und Monatsturniere pro Jahr mit kleineren Buy-ins. Der Gast ist bei Casinos Austria auf jeden Fall in guten Händen. Das halte ich für das Wichtigste und dafür stehen wir mit unserem Namen. Ich denke, dass weiß auch der Konzessionsgeber.
Hochgepokert: Eine abschließende Frage Herr Stuchly. Wie verbringen Sie ihren Silversterabend?
Edgar Stuchly: Ich verbringe Silvester im Kreis meiner Familie.
Hochgepokert: Wir danken Ihnen für dieses Gespräch und wünschen Ihnen einen guten Rutsch ins neue Jahr!
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