Das Jahr 2010 dürfte Analysten zu Folge das erste Jahr seit Beginn der Wirtschaftskrise 2007 gewesen sein, in dem das von der Krise so heftig geschüttelte Las Vegas wieder einen Anstieg seiner Einnahmen verzeichnen konnte. Denn obwohl das erste Halbjahr 2010 ebenso katastrophal wie das des Vorjahres war, zeichnete sich ab August ein deutlicher Aufwärtstrend ab. Experten gehen davon aus, dass im Jahr 2010 in Las Vegas durch die Glücksspielindustrie gut sieben Milliarden Dollar umgesetzt werden konnten.
Ein amtliche Zahl, angesichts derer sich das Mitleid mit den krisengeschüttelten Casino Gruppen ein wenig in Grenzen hält. Blickt man jedoch nach Asien, genauer gesagt nach Macao, sieht man, wo das richtige Geld gemacht wird. Für sieben Milliarden steht man dort nämlich gar nicht erst auf.
Im vergangenen Jahr stieg der Glücksspiel-Umsatz in Macao gegenüber 2009 um 57,8 Prozent auf ein neues Rekordhoch von 23,5 Milliarden US-Dollar an. Und während in Las Vegas der Umsatz von Jahr zu Jahr zurückgegangen ist, hat er sich in Macao seit 2005 vervierfacht. Zumindest in Sachen Einnahmen hat Macao Las Vegas mittlerweile als den Rang der größten Glücksspielmetropole deutlich abgenommen. Selbst in ganz Nevada dürfte im Jahr 2010 weniger als die Hälfte des Umsatzes von Macao erwirtschaftet worden sein.
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Die Profiteure dieser Einnahmen sind jedoch in Amerika und Asien größtenteils identisch. Denn auch in Macao haben sich seit Jahren die amerikanischen Casinogruppen angesiedelt. Egal ob es die Wynn Group, die Sands Group, MGM oder Caesars ist: längst erwirtschaften die aus Las Vegas stammenden Unternehmen den größten Teil ihrer Einnahmen in Asien. Doch auch hier ist nicht endloses Wachstumspotenzial vorhanden.
Die örtlichen Behörden sind nämlich mittlerweile der Meinung, dass es bereits genug Casinos in der ehemaligen portugiesischen Kolonie gibt. In Zukunft will man daher nur mehr wenige bis gar keine neuen Casinoprojekte mehr zu lassen. Sorgen, dass den Gamblern in Macao irgendwann der Platz ausgehen könnte, muss man sich allerdings vorerst noch keine machen. Schließlich stehen bereits jetzt einige der größten Hotels der Welt – wie zum Beispiel das Venetian Macao – in der chinesischen Glitzerstadt.
Dass es in Macao einiges zu holen gibt, hat sich allerdings nicht nur bis zu den Casinogruppen herum gesprochen. Auch die bekannten amerikanischen High Roller, wie zum Beispiel Tom Dwan oder Phil Ivey, jetten mittlerweile immer öfter über den Pazifik um in den reichen, asiatischen Fischgründen zu jagen. Erst im November des letzen Jahres sorgten unglaubliche Sessions zwischen Tom Dwan und einigen Geschäftsleuten aus Hong Kong für Furore und man kann davon ausgehen, dass diese in Zukunft noch viel öfters vorkommen werden.