Doyle Brunson und sein Hang zum delikaten Fettnäpfchen. Kollege Tschiggerl lässt die Unschuldsvermutung gelten, wenn er das letzte peinliche Twitter-Statement des Texaners folgendermaßen kommentiert: „ … kann man Doyle natürlich nicht böse sein. Schließlich wollte er nur einen unschuldigen kleinen Witz machen und hat dabei nur ein ganz schlechtes Timing erwischt.“ – Doyle Brunson „erwischt“ kontinuierlich „ein ganz schlechtes Timing“.
Ob er nun Hiroshima kommentiert oder peinliche Bemerkungen macht bei High Stakes Poker. Erinnerlich, als er dem New Yorker Gabe Kaplan und dem aus Los Angeles stammenden Mike Matuosw die Flagge „Palästinas“ als gemeinsame Fahne empfahl. Ich halte den Kommentar von User Chris Fender für sanft euphemistisch, wenn er Brunson einen „rechtskonservativen Hintergrund“ konstatiert. Abgesehen davon, dass sich die Gefahr aktuell nicht wirklich stellt, in die Poker Hall of Fame würde ich mich schon wegen Amarillo Slim nicht aufnehmen lassen. Der kann sich für seine jenseitigen Ansichten wenigstens hinter zunehmender Demenz verstecken.
Und weil es so gut passt, noch ein paar Bemerkungen zu „IHateJuice“. Pisa lässt grüßen, und wie dumm und ungebildet muss man sein, sich einen Nick zu nehmen, der einen bei zarter Google-Recherche bereits gruseln lassen müsste. Ganz zu schweigen von ekeligen Bildern und T-Shirts. Onliner bemühen sich leider viel zu oft um Rake und viel zu wenig um politischen Anstand. Erinnere mich an 2003 und etliche vergebliche Telefonate mit dem Support von PartyPoker, weil ich einfach nicht mit „SSHimmler“ am Tisch spielen wollte.
Aber Deutschland hat noch mehr an geistigem Unrat zu bieten. User „wahnsinn“ kommentierte die Diskussion um die erzwungene Namensänderung von „IHateJuice“ folgendermaßen: „Da sieht man mal wieder was die XXXXX alle für Heulsusen sind. Fühlen sich gleich alle auf den Schlips getreten … An seiner Stelle hätte ich den Namen geändert auf „xxxxxhaveallthegermanmoney“. Schlimm genug, dass es draußen dumpfe Idioten gibt, die zufällig dasselbe Spiel lieben wie ich, mit denen ich aber sonst nicht das geringste gemeinsam haben möchte. Dass sich noch zusätzlich weitere fünf Schwachköpfe finden, die diesen Kommentar mit einem „Thumb up“ adeln, macht die Sache noch schlimmer.
G. Schrage