Poker-Pro Ernest Scherer III – Schwester sagt im Mordprozess aus

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Neuigkeiten im Mordprozess um Ernest Scherer III: Der Poker-Pro steht unter Verdacht seine Eltern, Ernest Scherer Jr. und Charlene Abendroth, im März 2008 in ihrem Haus in Castlewood, im kalifornischen Pleasanton ermordet zu haben. Das Motiv soll das millionenschwere Erbe und die immensen Spielschulden des 32-Jährigen gewesen sein. Hochgepokert berichtete über den Prozessauftakt.

Handfeste Beweise gibt es bisher nicht. Allerdings konnte Staatsanwalt Michael Nieto jede Menge Indizien vorlegen. So gab es unter anderem eine Kreditkartenrechnung, die belegt, dass Scherer III einen Baseballschläger der Marke Nike kaufte. Mit demselben Modell wurden die Opfer wenig später auf brutale Weise getötet. Am Donnerstag wurden die ersten Zeugen im Alameda County Gerichtsgebäude befragt. Wie Prozessbeobachter Charles Nguyen berichtet wurde die Tochter der Opfer, Catherine Scherer, vernommen. Freunde der Familie wurden auch vorgeladen. Bill Baker und Guy Houston waren die letzten Personen, mit denen Ernest Scherer Jr. gesprochen hatte.

Baker war in den 1990er Jahren Kongressabgeordneter und seit 20 Jahren mit dem Mordopfer befreundet. Er sagte aus, dass Scherer Jr. ihn am 7. März 2008 gegen 8:30 Uhr angerufen hat, um über den ehrenamtlichen Einsatz bei den Bürgermeisterwahlen in San Ramon zu sprechen. Scherer Jr. wollte dafür Freiwillige rekrutieren.

Der 60-jährige Lokalpolitiker traf sich am 7. März 2008 mit Guy Houston, einem ehemaligen Bürgermeister, und diskutierte politische Themen. Unter anderem wollte Scherer Jr. Informationen über das 880.000 Dollar teure Haus seines Sohnes in Brea haben, dass er mit über $600.000 finanziert hatte. Noch am gleichen Tag telefonierte Scherer Jr. mit Baker und vereinbarte ein Treffen mit ihm für den 11. März. Dort erschienen ist er jedoch nicht.

Die ebenfalls in den Gerichtssaal geladene Catherine Scherer wurde am längsten befragt. Bemerkenswert war an ihrer Befragung, dass sie immense Gedächtnislücken hatte. Dabei gab sie noch 2008 bei einer Vernehmung durch die Polizei an, jemand zu sein, der sich noch nach mehreren Jahren an kleinste Details erinnern könne. Einem Blutgerinnsel in ihrem Bein, das sich während ihrer Schwangerschaft im Februar 2010 gebildet haben soll, gab die 29-Jährige als Grund für die Lücken in ihrem Langzeitgedächtnis an.

Den Fragen von Michael Nieto stand sie dennoch Rede und Antwort, auch wenn sie immer wieder zum Thema zurückgeführt werden musste, weil sie den Faden verlor. So berichtete sie über diverse Emails, die sie ihrem Bruder schrieb. Hierbei ging es um Fragen, die ihr von Ermittlern gestellt wurden. Unter anderem über ein paar Schuhe von Ernest Scherer III, die aus dessen Truck verschwunden sind, sowie Fußabdrücke am Tatort.

Des Weiteren berichtete sie, wie Scherer III kurz nach seinem College-Abschluss erklärte, dass er als professioneller Pokerspieler sein Geld verdienen wolle und seinen damaligen Job bei NBO Systems an den Nagel hängte. Scherer III arbeitete damals zusammen mit seiner Schwester bei dem Unternehmen, das Gutscheine vertreibt. Als Profi konnte Scherer $350.000 bei Pokerturnieren gewinnen. Zu wenig, um seinen aufwendigen Lebensstil, mehrere Geliebte und seine Spielsucht zu finanzieren.

An einem der kommenden Verhandlungstage wird Ernest Scherer III zur Tat befragt. Der Gerichtsprozess in Oakland (US-Bundesstaat Kalifornien) wird fortgesetzt. (Fotos: Las Vegas Police Department/Archiv)

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