„Es hat leider nicht sollen sein…“ entwickelt sich aus deutschsprachiger Sicht zum Motto der diesjährigen PCA. Denn auch heute Nacht hat es für einen deutschen Spieler nicht ganz gereicht.
Marko Neumann hatte es an den Final Table des $5.000 NAPT Bounty Shootout geschafft und durfte dort in einer ausgesprochen prominenten Runde Platz nehmen. Ihm gegenüber saßen Michael Binger, Scott Baumstein, William Pilossoph, Shaun Deeb und Andrew Chen und wie bei einem Shootout üblich, hatte zu Beginn jeder von ihnen die gleiche Ausgangsposition an Chips.
Für Marko sollte in dem Finale des Turniers leider nicht viel zusammenlaufen. Im ersten Level konnte er sich zwar für kurze Zeit die Chiplead erspielen, droppte dann aber schnell jede Menge an Chips. Zuerst erwischte ihn Shaun Deeb beim Bluff, was ihn rund ein Viertel seines Stacks kostete. Gleich darauf bezahlte der Deutsche Scott Baumstein aus, als dieser sich ein Full House gebastelt hatte. Nach der Hand hatte sich Markos Stack halbiert und der Deutsche startete eine kleine Achterbahnfahrt.
Nach zweimaligen Aufdoppeln war er plötzlich wieder Zweiter an Chips, konnte sich jedoch nicht lange darüber freuen. Nachdem Marko wieder einige Chips hatte abgeben müssen, pushte er schließlich nach einem Raise von Deeb mit Pocket Fives vom SB aus All In. Leider ging Baumstein vom BB aus noch mal drüber und zeigte, nachdem Deeb gefoldet hatte, Damen. Das Board brachte Marko keine Hilfe und für ihn war somit auf Platz 5 Schluss. Insgesamt konnte er $55.000 gewinnen.
Der Sieg ging am Ende an Andrew Chen. Nachdem sich Scott Baumstein aus dem Turnier verabschiedet hatte, fiel die Entscheidung schließlich in einem Threeway-Pot. Michael Binger eröffnete für 10.000, Andrew Chen reraiste auf 25.000, Shaun Deeb callte ultra-short All-in und Binger callte ebenfalls. Am Flop mit spielte Chen 20k an, woraufhin Binger All In pushte. Chen snap-callte dies im Bruchteil einer Sekunde. Kein Wunder, hielt er mit doch Top Pair Top Kicker plus den Nut Flush Draw. Binger und Deeb brauchten schon einige Hilfe. Gleich am Turn traf Chen jedoch mit der sein Nutflush und machte den River somit wertlos.
Andrew Chen kassierte für diesen Sieg $269.000 ($10.000 + $40.000 + $213.000 + $6.000). Shaun Deeb war der beste Bountyhunter und bekam insgesamt $83.000 ab ($10.000 + $40.000 + $25.000 + $8.000) und für Binger gab es $56.000 ($10.000 + $40.000 + $6.000).
Während Marko Neumann sein Glück beim Shootout Event versuchte, fiel auch im High Roller Turnier die Entscheidung. Und hier gab es einen historischen Triumph. Der Sieg ging nämlich an den ewigen Zweiten Will Molson. Molson hatte sich 2009 Team PokerStars Pro Bertrand ElkY Grospellier und 2010 William Reynolds jeweils im Heads-up geschlagen geben müssen und war bereits vor Beginn des gestrigen Final Tables der sentimentale Favorit der Herzen.
Spätestens als er dem argentinischen Team PokerStars Pro Leo Fernandez im Heads Up gegenüber saß, drückte ihm wohl ein jeder die Daumen. Und dieses Mal reichte es auch. Denn obwohl er als Underdog an Chips in das finale Duell gestartet war, brach er den Fluch und gewann das Turnier, was ihm $1.072.850 einbrachte.
Hier das Final Table Payout des Events:
1: William Molson, Canada, $1,072,850
2: Leo Fernandez, Argentina, $554,925
3: Max Lykov, Russia, $369,490
4: Erik Seidel, USA, $295,960
5: Govert Metaal, Netherlands, $240,470
6: David Baker, USA, $203,475
7: Matt Marafioti, Canada, $166,480
8: Jason Mercier, USA, $129,480
Eine ausführliche Zusammenfassung der letzten Tage – Main Event Final Table plus alle Side Events – findet ihr in der aktuellen PokerToday Sendung. Viel Vergnügen!