Einer der reichsten und mächtigsten Männer Chinas tritt von der großen Casinobühne ab. Der Milliardär Stanley Ho, Geschäftsführer und Aufsichtsratsvorsitzender der SJM Holdings Ltd. (Marktführer in Macau), hat seine Anteile an dem Mutterkonzern des Casinounternehmens abgestoßen. Der 89-Jährige habe kein Interesse mehr am Glücksspielgeschäft in der chinesischen Sonderverwaltungszone, schreibt das Fachmagazin Businessweek. Seinen Anteil von 31,7 Prozent an der Sociedade de Turismo e Diversoes de Macau SA (SDTM) hätte Stanley Ho an Firmen überschrieben, die von Mitgliedern seiner Familien geleitet werden. Ho behält lediglich 100 Anteilsscheine der SDTM. An der strategischen Ausrichtung werde sich bei SJM nichts ändern, heißt es. Der Rückzug von Ho soll im Zusammenhang mit seinem Gesundheitszustand stehen. Mehrfach musste er sich in den vergangenen Monaten Operationen unterziehen.
Dem Konzern von Ho gehört unter anderem das Casino Lisboa, Austragungsort des Macau Poker Cup und eine der Stationen der Asian Pacific Poker Tour (APPT). Schon in den 1960er Jahren gehörten Ho mehrere Casinos auf den Philippinen. Später baute er in Macau sein Imperium auf. 1971 eröffnete er das Hotel Lisboa. 2007 folgte das neue Grand Lisboa, ein Komplex mit 240 Spieltischen und fast 500 Slot Machines. Die Casino- und Unterhaltungsindustrie in Macau stand bis ins Jahr 2000 unter der Kontrolle des Konzerns STDM. Macau hat Las Vegas als Spielerparadies abgelöst. Die höchsten Cashgame Partien der Welt finden mittlerweile in der ehemaligen portugiesischen Kolonie statt.
Stanley Ho sorgte abseits der Spieltische durch seine Liebe für unterirdisch wachsende Edelpilze für Schlagzeilen. 2007 ersteigerte er bei einer Auktion für 330.000 US-Dollar einen 1,5 Kilogramm schweren Trüffel. 2008 blätterte Ho für einen 1080 Gramm schweren Trüffel 200.000 Dollar hin. (Foto: Benjwong)
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