In Melbourne läuft derzeit nicht nur das größte Pokerturnier der südlichen Hemisphäre, sondern auch eines der teuersten Cash Games der Welt: das Million Dollar Cash Game der Aussie Millions.
Das gesamte Team Full Tilt ist praktisch geschlossen nach Down Under gereist, und insofern sie nicht gerade im Main Event spielen mussten, setzten sie sich im „Studio 3“ des Crown Casinos an den Cash Game Tisch. Nun sind solche televised Cash Game Runden zwischen den Pros ja nichts Ungewöhnliches, doch das Million Dollar Cash Game ist etwas Besonderes.
Denn am Tisch saßen nicht nur die Team Full Tilt Pros, sondern auch drei chinesische Geschäftsmänner und Macao Regulars. Diese drei – Wang Qiang, Paul Phua und Richard Yong – spielten bereits bei den mittlerweile schon legendären Cash Games in Macao gegen die Full Tilt Pros und erklärten sich nun bereit, an dieser TV-Show teilzunehmen. Dies ist ausgesprochen ungewöhnlich, schließlich sind chinesische Wale dieser Größenordnung und Finanzstärke eigentlich sehr auf ihre Anonymität bedacht.
Zu unserem Glück schienen sie es dieses Mal damit nicht so genau zu nehmen. Gestern spielten sie die erste Session gegen die Pros und wurden dabei ihrem Ruf, ziemlich verrückte Gambler zu sein, mehr als gerecht. Bei Blinds $500/$1.000 und einem verpflichtenden Button Ante von ebenfalls $1.000 ballerten die Milliardäre durch die Gegend, als gäbe es kein morgen. Gleich mehrmals mussten sie sich für jeweils 100.000 Dollar neu einkaufen und sorgten so für glückliche Gesichter bei den Profis.
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In der gestrigen Session saßen den drei Walen mit Patrik Antonius, Phil Ivey, Tom Dwan und Eli Elezra gleich vier der besten Cash Game Spieler der Welt gegenüber. Daher verwundert es auch nicht, dass fast alle der Pros ein schönes Plus einfahren konnten. So gewann Tom Dwan beispielweise einen 250.000 Dollar Pot, obwohl er seinen Flush Draw verpasst hatte, Jack High reichte allerdings gegen den busted Flush und Straight Draw des Wales, oder Patrik Antonius einen 435.000 Dollar Pot mit den Assen. Einzig Phil Ivey stand schlussendlich mit einem Verlust auf und zwar auf eine Art und Weise, die selbst einen Phil Ivey tilten und steamen ließ.
Denn nachdem ihm Paul Phua seinen gesamten Stack in einer Hand abgenommen hatte, standen alle drei Geschäftsmänner auf und verließen den Tisch. Hit and run der nicht so feinen Art also. Bis jetzt sind sie an den Tisch auch nicht mehr zurückgekehrt. Nicht etwa, dass sie keine Lust dazu gehabt hätten. Aber alle drei spielten am heutigen Starttag 1c des Main Events. Die Profis blieben an Tag 2 des Million Dollar Cash Games also unter sich.
Aufeinander trafen Patrik Antonius, Justin Smith, Tom Dwan, Andrew Feldman, Mike Matusow, David Benyamine, Erik Cajelais und David Oppenheim. Leider sind auch hier keine ganz genauen Ergebnisse bekannt, nur so viel: Smith und Cajelais gingen jeweils broke und verloren beide $200k. Die größten Gewinner dürften wohl Feldman, Matusow und Oppenheim sein. Speziell bei Mike wirkt dies mehr als gerecht. Der Team Full Tilt Pro hatte sich gestern nämlich via Facebook darüber beschwert, dass er gegen die Chinesen nicht mitspielen durfte und dafür heute gegen die Profis ran musste. Wie man sieht, hatte er damit jedoch kein Problem und war Gerüchten zufolge über 200.000 Dollar up.
Ob morgen auch eine Ausgabe des Games stattfindet, steht noch nicht fest, ist aber mehr als fraglich. Schließlich spielen die meisten Team Full Tilt Pros im Main Event oder im Heads Up Turnier. Wir werden die Sache aber auf alle Fälle im Auge behalten.