Der 29-jährige Ashley Mitchell (Foto) muss sich derzeit in England vor Gericht verantworten, weil er 400 Milliarden Pokerchips gestohlen hat. Wer nun an den größten Casinoraub aller Zeiten denkt, oder glaubt, dass Mitchell die Chiplager der WSOP geplündert hat, irrt. Die 400 Milliarden Chips sind nämlich virtueller Natur.
Ashely Mitchell hackte sich im vorigen Jahr in die Server von Zynga und plünderte dort die Chipdepots der beliebten Facebook Applikation Texas Hold Em Poker. Insgesamt 400 Milliarden Chips soll sich Mitchell auf diese Weise unrechtmäßig angeeignet und auf von ihm erstellte Facebook Accounts verteilt haben. Der reale Wert dieser Menge an Chips beträgt laut Zynga 12 Millionen Dollar. Ein Betrag, den Mitchell allerdings bei weitem nicht erhalten hat. Er selbst verkaufte die Chips für rund 53.000 Pfund via Ebay.
Ein Diebstahl dieser Größenordnung konnte natürlich nicht lange unentdeckt bleiben. Die Sicherheitsabteilung von Zynga wurde auf den riesigen Chipverlust aufmerksam und konnte den 29-Jährigen gemeinsam mit der Polizei ausforschen. Diese Woche hat nun die Gerichtsverhandlung gegen Mitchell begonnen. Er zeigt sich in weiten Teilen geständig. Es gilt als sicher, dass der IT Spezialist, der eigentlich selbst eine lukrative Facebook Applikation entwickelt hatte, für einige Jahre hinter Gitter muss.
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Zynga Texas Hold Em Poker ist mit insgesamt 28 Millionen Spielern die erfolgreichste Pokerplattform der Welt. Bis jetzt kann man dort allerdings nur um Spielgeld pokern, das aber – wie man an diesem Fall sieht – ebenfalls bereits einen realen Wert hat. Seit Längerem gibt es Gerüchte, dass Zynga an einem Echtgeld-Client arbeitet.
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