Fast fünf Monate wurde der US-Amerikaner Ronald ‚Mad Yank‘ Fanelli in der Psychiatrie des Suan Saranrom Hospital von Surat Thani (Thailand) auf seinen Geistzustand untersucht. Jetzt sind sich die Ärzte sicher: Ron Fanelli ist nicht verrückt. Im Juni 2010 hatte der gescheitere Pokerprofi im thailändischen Phuket die Prostituierte Wanphen Pienjai (Foto rechts) erstochen (Hochgepokert berichtete). Ihre sterblichen Überreste stopfte der Ex-Navy Offizier in einen Koffer. Er transportierte ihn mit einem Motorrad bis zu einer einsamen Stelle an der Chao Fa Thani Road, wo er die Leiche an den Straßenrand warf. Dann tauchte er unter. Etwa eine Woche nach der Tat wurde die Tote gefunden. Fanelli wurde einen Monat später von der Polizei ausfindig gemacht und verhaftet.
Auf einer von Police Commander Pekad Tantipong einberufenen Pressekonferenz wurde der mutmaßliche Mörder den Medien vorgeführt. Fanelli, der seit 2007 in Thailand lebt, sagte den Journalisten: „Es war ein schrecklicher Unfall.“ Er hätte ihr nichts tun wollen.
Kurz nach seiner Inhaftierung zeigte Ronald Fanelli Anzeichen einer psychischen Störung. Es wurde vermutet, dass der gebürtige New Yorker simulieren würde, um dem Gefängnis zu entgehen. Deshalb wurde eine psychiatrische Untersuchung angeordnet. Die Ärzte benötigten fünf Monate für ihre Diagnose. Jetzt sind sie absolut sicher: Ron Fanelli ist nicht verrückt, sondern voll zurechnungsfähig!
Bei den Untersuchungen waren neben Ärzten auch Mitarbeiter der US-Botschaft in Thailand anwesend. Ob Fanelli aber mit der Hilfe der US-Regierung rechnen kann, ist fraglich. Zwar steht auf Mord in Thailand die Todesstrafe, und vollstreckt wird sie auch, aber Ron Fanelli ist geständig. Deshalb ist anzunehmen, dass, sollte es zu einer Verurteilung wegen Mordes kommen, eine Haftstrafe verhängt wird. Seit letztem Donnerstag sitzt Mad Yank wieder im überfüllten Gefängnis von Phuket ein.
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Der Mord an der 33-jährigen Thailänderin löste in der internationalen Pokerszene, in der Mad Yank sehr bekannt ist, Bestürzung aus. PokerStars Pro Victoria „Vicky“ Coren schrieb in einer Kolumne für den britischen Gurdian über ihre Bekanntschaft mit Fanelli. Seine Tat sei für sie unfassbar. „Er war lustig. Ich mochte ihn“.
Seinen Spitznamen verdankt der 37-Jährige seinem launischen Gemüt und seinen Wutausbrüchen am Pokertisch. Anscheinend war es auch einer dieser Ausraster, der zum Tod von Wanphen Pienjai geführt hat.
Fanelli lernte die Prostituierte in der Sweetheart Bar in Phuket City kennen. Schnell wurde man sich einig. Beide stiegen auf das Motorrad von Fanelli und fuhren zu seinem Haus. Dort eskalierte die Situation. Warum? Das weiß nur Mad Yank. (Fotos: Archiv/Phuket City Police)