Der Erbfolgekrieg im Hause Ho hält an. Vor knapp zwei Wochen berichtete Hochgepokert, dass der chinesische Casino Mogul Stanley Ho gegen einen Teil seiner Familie vor Gericht ziehen muss, da dieser angeblich versucht, ihm sein milliardenschweres Imperium abzuluchsen.
Ho hatte sich dazu gezwungen gesehen, da sich zwei seiner vier Frauen gemeinsam mit einigen seiner 17 Kinder von ihm Unterschrift unter einer Art Übergabevertrag erschlichen hatten. Der betagte Casinomogul hatte zum damaligen Zeitpunkt seinen Angaben nach aber gar nicht gewusst, was er da unterschrieben hatte und wollte sein milliardenschweres Imperium eigentlich zu gleichen Teilen unter den vier Parteien seiner Großfamilie aufteilen. Dementsprechend wütend war der Selfmade Milliardär, der zu den mächtigsten Männern Macaos gehört, dann auch.
Und obwohl Insider spekulieren, dass der den Triaden nahestehende Ho das Problem vor einigen Jahren wohl anders gelöst hätte, beschritt er legale Wege und reichte Klage gegen den intriganten Teil seiner Familie ein. Da aber scheinbar auch ein Casinomogul auf seine alten Tage – immerhin befindet sich Ho schon im 90.Lebensjahr – weich wird, zog er die Klage wieder zurück, nachdem die Initiatoren des „Putschversuchs“ gegen ihn versichert hatten, ihm seine Anteile wieder zurückzugeben.
Wie sich jetzt herausgestellt hat, war Stanley Ho da aber scheinbar ein wenig zu vertrauensvoll. Denn obwohl seine intrigante Verwandtschaft versprochen hatte, Verhandlungen über die Rückgabe des fast 1,5 Milliarden Dollar schweren Aktienpaketes zu führen, war bis vor wenigen Tagen keine Einigung erzielt worden. Ho muss daher nun wahrscheinlich wirklich vor Gericht ziehen und seine eigenen Kinder und Ehefrauen verklagen. Sein Anwalt Gordon Oldman sagte dazu: „Herr Ho ist sehr verärgert und sehr enttäuscht. Trotz der zwei Wochen andauernden Diskussionen zwischen den vier Familienzweigen ist keine Lösung für ihn erreicht worden.“
Ganz Macao und Hong Kong verfolgen diesen Erbstreit, der frappierend an eine Telenovela erinnert, voller Spannung. Schließlich geht es dabei um die Aufteilung eines der größten Vermögen und Unternehmen Chinas. Seit Beginn des Konflikts hat die an der Hong Konger Börse gelistete STDM übrigens acht Prozent an Wert verloren. Die restlichen Anleger werden sich über den Familienzwist im Hause Ho also wohl nicht gerade freuen.