Man muss wohl kein Genie sein, um zu erkennen, dass Charity Poker Turniere eine tolle Möglichkeit darstellen, das Image von Poker zu verbessern und gleichzeitig sogar wirklich etwas Gutes zu tun. Speziell in den USA erfreuen sich solche Events einer großen Beliebtheit und praktisch jede Woche findet irgendwo in den Staaten ein Charity Poker Turnier statt.
So auch am letzten Wochenende in Las Vegas. Im berühmten Golden Nugget Casino in Downtown Las Vegas wurde unter dem Motto „Raising Money for Africa“ gepokert und zahlreiche Stars und Sternchen waren der Einladung in das legendäre Vegas Casino gefolgt. Neben Steve Martin, Don Cheadle und Lou Ferrigno hätten unter anderem auch rund 25 NFL Spieler an dem Turnier teilnehmen sollen. Dazu kam es jedoch nicht. Denn die Football Liga untersagte ihren Spielern kurzerhand die Teilnahme an dem Event.
Warum die NFL dies tat, ist leider nicht so ganz klar. Es dürften jedoch vor allem zwei Gründe zusammenspielen. Zum einen steckt die NFL seit einiger Zeit in einem handfesten Imageproblem, was die „Freizeitvergnügen“ ihrer Spieler anbelangt. Denn in den letzten Jahren waren gleich mehrere, zum Teil auch sehr namhafte Football Spieler, unter anderem in Schießereien, Vergewaltigungen, Hundekämpfe und Drogendeals verwickelt. Und auch wenn es nun ein wenig kontraproduktiv anmutet, dass die NFL trotz solcher Skandale gegen Charity Events ist, könnte hier die Tatsache mitspielen, dass Poker selbst in den USA nicht überall den besten Ruf geniest und man nicht will, dass die eigenen Spieler überhaupt mit einem „Glücksspiel“ in Verbindung bebracht werden. Der Hauptgrund dürfte jedoch wahrscheinlich eher ökonomischer Natur sein. Denn die 25 Footballspieler wären bei dem Charity Event ohne Frage als NFL Spieler vorgestellt und präsentiert worden und wenn die NFL eine Sache überhaupt nicht leiden kann, dann ist das, wenn ihr Name verwendet wird, ohne dass sie etwas davon hat. Denn normalerweise lässt sich die NFL für solche Deals millionenschwer bezahlen, oder – im Falle von Charity – sonst irgendwie entschädigen.
In der Vergangenheit trat die NFL bei gleich mehreren Gelegenheiten als massiver Gegner von Glücksspielen, Poker und Sportwetten auf. So untersagte man einigen Franchises zum Beispiel die Kooperation mit regionalen Casinos und Lotterien oder sprach sich jahrelang gegen eine Liberalisierung der ausgesprochen strikten amerikanischen Gesetzgebung bezüglich von Online Gambling aus. Mittlerweile hat die NFL speziell im letzten Punkt ihre Position zwar ein wenig verändert, Poker scheint man dort aber trotzdem noch immer nicht besonders gut leiden zu können.