Interview mit Pokermanager Thomas Fleischer: „Wir sind nicht klein zu kriegen!“

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Im Poker Royale Kufstein wurde das Personalkarussell gedreht. Turniermanager Daniel Dawid hat den Cardroom Ende des Jahres in Richtung Tschechien verlassen. Thomas Fleischer ist der neue Mann auf der Kommandobrücke der Turnierabteilung. Am Wochenende hatte er beim Monthly Super (Hochgepokert.com berichtete) alle Hände voll zu tun, nahm sich aber Zeit für einen Talk. Gunther Sosna sprach für Hochgepokert.com mit Thomas Fleischer über die Fußspuren von Daniel Dawid, den heißen Atmen der Konkurrenz und wann die Austrian Italien Poker Masters in Kufstein ausgetragen werden.

Gunther Sosna: Herr Fleischer, Sie haben Anfang des Jahres beim Poker Royale Kufstein die Funktion des Turnierdirektors übernommen. Worauf haben Sie in ihrem neuen Job das Hautaugenmerk gelegt?

Thomas Fleischer: Wow, Turnierdirektor klingt gleich so hochgegriffen, so wichtig. (lacht) Ich würde eher sagen, ich habe mich dem Bereich des Turnierpokers im Poker Royale Kufstein angenommen. Wobei mir durchaus bewusst ist, dass der Daniel Dawid hier einen sehr guten Job geleistet und ziemlich große Fußstapfen hinterlassen hat.

Gunther Sosna: Sie betreten Neuland?

Thomas Fleischer: So gänzlich neu ist das Aufgabengebiet dann allerdings auch nicht, lediglich die Verantwortung ist um einiges gewachsen. Ich habe schon vorher einige Zeit eng mit Daniel zusammengearbeitet und einiges von ihm lernen können. Und erleichternd kommt noch hinzu, dass wir hier in Kufstein ein sehr gutes Team bilden und wirklich Hand in Hand arbeiten. Wir werden natürlich weiterhin attraktive Turniere für unsere Gäste anbieten und ein breit gefächertes Angebot erstellen, unter der Woche genauso wie an den Wochenenden.

Gunther Sosna: Die Nähe zu Rosenheim und München wurde häufig als Standortvorteil für das Poker Royale genannt. Ist das immer noch so oder ist die Konkurrenz zu den Cardrooms und Casinos in Innsbruck, Kitzbühel, Salzburg oder auch Oberndorf spürbar?

Thomas Fleischer: Wir haben natürlich, neben unseren einheimischen Stammspielern, ein sehr großes deutsches Publikum aus Rosenheim, München und Umgebung, das ist richtig. Und natürlich wäre es Unsinn, die Konkurrenz von der Hand zu weisen. Den Vorteil, den ich allerdings immer noch im Poker Royale Kufstein sehe, ist dieses sehr familiäre Klima, welches hier herrscht. Schon wie ich damals als Dealer nach Kufstein gekommen bin, ist mir aufgefallen, welch freundlicher und doch korrekter Umgang hier gepflegt wird. Ich war damals schon erstaunt, wie sämtliche Floorleute gut 80 bis 90 Prozent der Spieler mit Namen kennen und auch direkt wissen, was jeder von ihnen spielen mag. Das war wirklich beeindruckend.

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Gunther Sosna: Und der Wettbewerb?

Thomas Fleischer: Gegen Konkurrenz an sich ist ja auch gar nichts zu sagen, was ich halt nur etwas schade finde ist, dass die Mitbewerber ihre Events über mehrere Casinos immer gezielt auf unseren Turnierplan ausrichten. Das sie gern gute Ideen von uns kopieren hat ja die Vergangenheit bereits gezeigt, aber so bringt es keinem so wirklich etwas. Und das wir nicht klein zu bekommen sind, das sollten sie ja nun langsam gesehen haben. (schmunzelt)

Gunther Sosna: Welche Turniere haben sich in der Vergangenheit bewährt und welche haben Sie ausgemustert?

Thomas Fleischer: Ausgemustert würde ich nicht unbedingt sagen. Es gab Turniere die von ihrem Format, ihrem Buy-In oder vielleicht auch nur von ihrem Termin her nicht wie erwartet angekommen sind. Aber diese gilt es halt zu überdenken, zu überarbeiten und für den Spieler attraktiver zu gestalten oder einfach nur besser zu platzieren.

Ein meiner Meinung nach sehr schönes Turnier ist nach wie vor unser Monthly Super, bei dem für 100 Euro Buy-In eine wirklich gute Struktur geboten wird und durch die vielen Startchips und die langen Levelzeiten ein wirklich schönes Pokerspiel möglich ist.

Gunther Sosna: Hört sich fast zu gut an …

Thomas Fleischer: Hingegen muss man auch zugeben, dass unser 50.000er mit 270 Euro Buy-In nicht ganz wie geplant besucht war. Hatten wir bei der ersten Version dieses Turniers den Preispool mit knapp 75.000 Euro deutlich überschritten, hatten wir diesmal ein spürbares Overlay. Auch hier war eine kurzfristig auf dieses Event terminierte Veranstaltung der Wettbewerber aus Innsbruck und Salzburg nicht unbedingt förderlich. Nichtsdestotrotz war es vom Ablauf, von der Organisation und der Stimmung und Meinung der Spieler eine gelungene Veranstaltung. Aber alles in allem orientieren wir uns schon an den Turnieren, welche größeren Zuspruch gefunden haben, das ist ganz klar.

Gunther Sosna: Gibt es im Turnierkalender demnächst Neuerungen, mit denen Sie die Spieler überraschen werden? Oder haben Sie schon die Pläne für Großevents in der Schublade?

Thomas Fleischer: Ja, die nächsten Monate bringen schon einige größere Turniere beziehungsweise mehrere Turniertage. So haben wir zum Beispiel Ende April den „Easter Poker Marathon“ mit dem Mainevent am 24. April, bei dem ein Preisgeld von 18.000 Euro garantiert ist. Im Mai die „Austrian Italien Poker Masters“ mit einem Buy-In von 550 Euro und im Juli dann die „ALPS Poker Tour“ mit einem Buy-In von sogar 1.000 Euro. Zwischendurch wird es aber noch das eine oder andere interessante Turnier im mittleren Preissegment geben. Alle Informationen hierzu entnimmt man am besten unserer Homepage oder liest sie auf Facebook nach.

Gunther Sosna: Sie selbst sind ja auch ein ganz guter Turnierspieler. Welche Turnierformen und -strukturen würden Sie sich als Spieler im Poker Royale wünschen die es bisher noch nicht gibt?

Thomas Fleischer: Ich denke, dass wir im Poker Royale Kufstein doch einen ganz ausgewogenen Mix an Turnieren haben. Ob Bounty-Turnier, Rebuy-Turnier, Deepstack, Turbo oder sogar Omaha. Es dürfte im Großen und Ganzen für so ziemlich jeden etwas dabei sein. Und sollte es doch Leute geben, die so gar nichts finden, was ihnen zusagt, dann bitte einfach an uns herantreten. Wir sind ganz sicher nicht diejenigen, die sich vor interessanten, umsetzbaren Vorschlägen oder Ideen verschließen. Das Omaha-Turnier im Freezeout Modus am Montag zum Beispiel ist auch aus der Anregung von Gästen entstanden, welche sich gern mal mit kalkulierbaren Kosten an Omaha versuchen wollten. Natürlich haben wir auch die ein oder andere Idee im Kopf, einiges Bewährtes und manch gänzlich Neues, aber das ich jetzt hier nicht darüber reden kann, wirst du sicher verstehen.

Gunther Sosna: Dank für dieses Gespräch und viel Erfolg im neuen Job.

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