Austrian Spring Challenge: Interview mit Michael Lampel von Sponsor 888poker.com

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Die von 888poker.com gesponserte Austrian Spring Challenge (ASC) ist Geschichte. 446 Spieler aus Deutschland, Österreich, Tschechien, den Niederlanden, Ungarn und der Slowakei gingen im Poker Royale Wiener Neustadt (Niederösterreich) ins Turnier. Max Hirner holte sich den Titel. Zeit für eine Bilanz. Gunther Sosna unterhielt sich mit Michael Lampel, Marketing Manager von 888poker.com, über die Austrian Spring Challenge, den Pokerspieler der Zukunft und wie die Marke 888poker.com aufgestellt wird.

Gunther Sosna: Herr Lampel, zur Austrian Spring Challenge sind fast 450 Spieler aus allen möglichen Ländern Europas angereist. Das ist ja nicht unbedingt zu erwarten bei einem Turnier, bei dem der garantierte Preispool mit 20.000 Euro überschaubar ausfällt. Wie erklären Sie sich diesen Ansturm?

Michael Lampel: Ich denke, wir haben mit diesem Angebot genau den Willen unserer Spieler getroffen. Viele möchten sich nicht mehr tagelang in Multi-Step Turnieren probieren, um einmal ein Buy-In für ein großes Event zu gewinnen.

Gunther Sosna: Die European Poker Tour und die World Poker Tour ziehen Unmengen an Spielern an. Dabei sind die Buy-Ins gewaltig. Ein durchschnittlicher Monatslohn reicht nicht, um sich ein Ticket zu kaufen. Bei der ASC war man mit 50 Euro dabei. Trifft das den Zahn der Zeit?

Michael Lampel: Man muss einfach sehen, dass die Geldbeutel der Pokerspieler wie beim Cash Game unterschiedlich bestückt sind. Nicht jeder fühlt sich bei Turnieren wohl, die den Gegenwert eines Kleinwagens haben. Ich sehe aber auch einen weiteren Grund. Bei Turnieren mit niedrigeren Buy-Ins und nicht ganz so hohen garantierten Summen muss der Durchschnittsspieler keine Haie fürchten, dennoch wird auch hier sehr gutes Poker gespielt.

Gunther Sosna: Welches Budget will denn der heutige Pokerkunde investieren? Kann man das beziffern?

Michael Lampel: Den heutigen Pokerkunden gibt es eigentlich nicht. Pokerspieler sind ein Querschnitt durch die Gesellschaft und dementsprechend sind die Budgets auch unterschiedlich. Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, keine Profis züchten zu wollen, die nach wenigen Jahren wieder in der Versenkung verschwinden, sondern Poker als Unterhaltung und soziales Erlebnis anzubieten. Das Gewinnen von Geld soll zweitrangig bleiben.

Gunther Sosna: Geht es den normalen Pokerspielern mehr um das Erlebnis und weniger um die Aussicht auf einen hohen Gewinn?

Michael Lampel: Natürlich ist es reizvoll, Geld zu gewinnen, aber das Spiel muss Spaß machen und es darf kein finanzieller Druck dahinterstehen. Alleine die Streuung des Risikos bei einem Spieler gebietet es schon, lieber mehrere kleine Turniere als ein großes zu spielen, um die Varianz zu beherrschen.

Gunther Sosna: Sie haben bei 888 einige interessante Neuerungen eingeführt. Tische mit einer Webcam-Funktion zum Beispiel. Ist das nur eine Spielerei oder eine Funktion, die der Online-Spieler der Zukunft haben will?


Michael Lampel: Wir selbst waren vom Erfolg unserer Pokercam Tische überrascht und die positiven Kommentare geben uns Recht. Die Webcam schlägt eine Brücke zum Community Bereich und macht das Online Spielen natürlich sehr viel interessanter, da der sonst so anonyme Spieler ein Gesicht hat und über die Kamera natürlich auch Informationen von sich preisgibt. Ich bin mir sicher, dass die Cam-Funktion Standard in der Pokersoftware der Zukunft wird, wobei es dem Spieler immer überlassen bleiben muss, ob er dieses Feature auch nutzt.

Gunther Sosna: Neu sind bei 888 auch die Push-or-Fold-Tische, an denen man sich nur mit maximal fünf Big Blinds einkaufen kann. Da würden sich richtige Pokerspieler doch nie ransetzen oder liege ich mit dieser Einschätzung falsch.

Michael Lampel: Das würde ich nicht ganz so eng sehen. Es gibt immer mehr Varianten, die angeboten werden und für jede Variante gilt es, die richtigen Strategien zu finden. Push-or-Fold ist ein actionreiches Spiel, bei dem einem sicherlich nicht langweilig wird, insbesondere dann, wenn man mehrere Tische gleichzeitig spielt.

Gunther Sosna: Ist es richtig, dass Interaktion und Dynamik vielen Onlinespielern wichtiger sind als strategisches Spiel und Pokermathematik?

Michael Lampel: Die Grundlagen der Pokermathematik soll und muss jeder Spieler beherrschen, wenn er auf Dauer erfolgreich sein will. Ähnlich sehe ich es mit Spielstrategien, hier finden ständig neue Strategien Anwendung und das Spiel unterliegt einem ständigen Wandel. Der Großteil der Spieler möchte aber Spaß haben und sich an den Tischen nicht langweilen. Daher versuchen wir, mit immer neuen Innovationen die Interaktion der Spieler untereinander zu forcieren und mit dem Community Bereich ist ein direkter Austausch der Spieler untereinander möglich. Auf der 888poker Austrian Spring Challenge hat uns sogar ein Paar besucht, dass sich in unserem Community Bereich kennen und lieben gelernt hat. So stelle ich mir soziales Spielen vor (lacht) …

Gunther Sosna: Stellt sich 888poker.com als Anbieter auf, der vor allem für gute Unterhaltung, für Entertainment steht? Als Marke für die Masse sozusagen?

Michael Lampel: Genau das ist unser Ziel. Wir bedienen keine Nischen, wir wollen keine Profi-Spieler entwickeln, bei uns kann sich der Anfänger, der Hobbyspieler wohlfühlen. Unsere Software bietet ausreichend nützliche Features, ohne den Nicht-Profi zu überfrachten und zu verwirren. Und eben darum hat auch ein nicht so stark entwickelter Spieler einfach mehr von seinem Geld. Und Spieler, die ihr Kapital lange am Tisch halten, bringen auch für uns höhere Einnahmen, wie die vergangenen Monate sehr deutlich gezeigt haben.

Gunther Sosna: Dank für dieses Gespräch.

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