Im Fadenkreuz des FBI – Ryan Lang, Bradley Franzen, Ira Rubin, Chad Elie und John Campos

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Konnten wir euch in den ersten beiden Teilen unserer Dossiers über die elf Beschuldigten noch größtenteils ausführliche Informationen liefern, gestaltet sich dies im dritten und letzten Teil der Serie leider nicht so einfach. Dies liegt daran, dass die letzten fünf Beschuldigten allesamt nur im Hintergrund tätig waren und über sie viel weniger bekannt ist, als beispielweise über die Besitzer und Gründer der Pokerplattformen. Wir mussten uns daher fast ausschließlich auf die Informationen aus der 52seitigen Anklageschrift stützen.

Ryan Lang, 36, kanadischer Staatsbürger. Lang wird zur Last gelegt, ab Oktober 2006 bis Frühling 2010 den großen Pokerplattformen dabei behilflich gewesen zu sein, kooperationswillige „Payment Processors“ also Zahlungsabwickler zu finden. Dabei soll er sich laut Anklage auch „betrügerischer“ Maßnahmen bedient haben. Außerdem soll er auch als Vermittler zwischen den Pokerplattformen agiert haben

Bradley Franzen, 41, amerikanischer Staatsbürger. Franzen werden laut Anklage exakt die gleichen Vergehen wie Ryan Lang vorgeworfen.

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Ira Rubin, 52, amerikanischer Staatsbürger. Rubin wird zur Last gelegt, dass er zwischen 2007 und 2011 für die Pokerplattformen eben diese Zahlungen abgewickelt und deren wahre Natur durch Scheingeschäfte und Scheinfirmen versteckt haben soll. Interessant ist, dass es bereits in den Jahren 2008 und 2009 in den USA ein Strafverfahren gegen Ira Rubin gab, bei dem es um ausgesprochen ähnliche Delikte ging, die aber wahrscheinlich in keinem Zusammenhang mit den Pokerplattformen stehen. Rubin entzog sich dem damaligen Verfahren durch die Flucht nach Costa Rica, wo er sich laut dem FBI immer noch aufhält.

Chad Elie, 31, amerikanischer Staatsbürger. Laut der Anklage hat Elie in USA in betrügerischer Absicht Bankkonten eröffnet, die dann zur Abwicklung von Überweisungen zwischen Spielern und den Pokerplattformen benutzt wurden. Elie, der am Freitag in Las Vegas von Bundesbehörden festgenommen wurde, war bereits in den letzten Wochen zumindest in die lokalen Schlagzeilen geraten, weil sein Name mit einem mehrere hundert Millionen Dollar schweren Betrugsskandal in Zusammenhang gebracht worden war, bei dem es ebenfalls um die Abwicklung von Online Zahlungen ging. Erst in der Vorwoche gab Elie bekannt, den potenziellen Kopf hinten diesem Betrug auf 20 Millionen Dollar zu verklagen. Obwohl dieser Fall wahrscheinlich nichts mit dem aktuellen zu tun hat, ist ein interessantes Detail daran, dass es auch hier eine Verbindung zur Sun First Bank in Utah zu geben scheint, deren CEO uns im nächsten Absatz begegnen wird.

John Campos, 57, amerikanischer Staatsbürger. Campos ist der Vizepräsident und Miteigentümer der Sun First Bank in Utah und soll laut Anklage über Jahre hinweg trotz Zweifel Zahlungen für die Pokerplattformen abgewickelt haben. Im Gegenzug soll Elie gemeinsam mit einem Partner 10 Millionen Dollar in die Sun First Bank investiert und Campos außerdem einen persönlichen Bonus von 20.000 Dollar bezahlt haben. Auch er wurde am Freitag festgenommen.

Teil 1 des Dossiers

Teil 2 des Dossiers

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