Wenn es darum geht, die Online Poker Welt in Zahlen darzustellen, ist ohne Frage niemand zu kompetent wie unserer Kollegen von Pokerscout. Diese haben nun ihren wöchentlichen Traffic-Report veröffentlicht und wenig überraschend macht dieser deutlich, was für unglaubliche Auswirkungen der schwarze Freitag hatte und immer noch hat.
Insgesamt ist der Online Poker Traffic in der Vorwoche um unglaubliche 23 Prozent gefallen und klarerweise waren davon vor allem die großen drei – PokerStars, Full Tilt und Absolute Poker – betroffen:
PokerStars -25%
Full Tilt Poker -48%
Cereus Network -39%
Was vielen allerdings vielleicht nicht bewusst ist, ist die Tatsache, dass es immer noch Seiten gibt, die amerikanische Spieler akzeptieren und die scheinbar bisher unter dem Radar des Departments of Justice geflogen sind. Diese Seiten haben in der letzten Woche einen unglaublichen Boom erlebt:
Merge Gaming Network +23%
Bodog +26%
Cake Poker Network +19%
Everleaf Gaming Network +8%
Doch auch einige der europäischen Seiten, die schon seit längerer Zeit keine Amerikaner mehr akzeptieren, konnte kleine Zuwächse erzielen. Dies dürfte vor allem daran liegen, dass manche Spieler PokerStars, Full Tilt und Absolute Poker aus Angst um deren Zukunft den Rücken zugekehrt haben. Speziell aus Sicht von PartyPoker könnte diese Zuwächse als eine Art späte Gerechtigkeit angesehen werden. Schließlich hatte sich PartyPoker im Jahr 2006 aufgrund des UIEGAs aus den USA zurückgezogen, während die nun betroffenen Seiten am Markt verblieben waren. Die Euro-Sites, wie sie branchenintern genannt werden, nutzten natürlich auch die Gunst der Stunde und werben mit ausgesprochen offensiven Strategien um neue Kunden.
PartyPoker +9%
iPoker Network +4%
Ongame Network (keine Veränderung)
888Poker +5%
PKR +21%
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Kommen wir nach dieser Menge an Zahlen noch kurz zu etwas Erfreulicherem, wobei dies genau genommen allerdings auch mit Zahlen zu tun hat. Denn nachdem am Wochenende wenig überraschend komplette Dürre auf den Sky High Stakes geherrscht hat, gab es dort in den letzten 24 Stunden unglaublicherweise zumindest ein wenig Action. Wie heißt es so treffend: Die Katze lässt das Mausen nicht.
Die meisten Mäuse konnte einmal mehr Patrik Antonius fangen, der sich dabei hauptsächlich auf die $3.000/$6.000 Omaha Hi/Low Games konzentrierte. Insgesamt gewann der in Monaco lebende Finne rund 231.000 Dollar und ist somit der größte Gewinner auf den Sky High Stakes nach der Stunde Null.
Man darf gespannt sein, wie sich die Games auf den ganz teuren Tischen in Zukunft entwickeln und mann müsste wohl ein Prophet vor dem Herren sein, um eine halbwegs seriöse Einschätzung abzugeben. Mit dem Wegbrechen der amerikanischen Spieler sind den Sky High Stakes jedenfalls viele der populärsten und fleißigen Spieler abhandengekommen und haben ein Lücke hinterlassen, die sobald wohl nicht gefüllt werden kann.