Deutschland ist laut einer Studie der Universität Hamburg der zweitgrößte Markt für Onlinepoker. Das berichtet die Online-Ausgabe der BILD.
Aus der Studie gehe hervor, dass etwa 580.000 deutsche Spieler insgesamt 378 Millionen US-Dollar pro Jahr auf Seiten von ausländischen Anbieter verlieren würden. Die sind in Steueroasen angesiedelt. Weltweit gebe es sechs Millionen Spieler mit Verlusten von 3,6 Milliarden Dollar, schreibt BILD. In den USA, dem größten Markt überhaupt, seien es 1,4 Millionen Spieler (Verlust: 911 Millionen Dollar).
Für die Studie sei das Verhalten von 4,6 Millionen Spieleridentitäten ausgewertet worden und biete erstmals verlässliche Daten über den Markt. Wie und nach welchen Kriterien diese Datenbasis erhoben wurde und wer die Studie finanziert hat, darüber macht die Zeitung keine Angaben. Der Autor der Studie, Ingo Fiedler, vom Fachbereich Betriebswirtschaftslehre, soll laut BILD gegenüber der Nachrichtenagentur DPA gesagt haben, dass alles darauf hindeute, dass „Onlinepoker zu den Spielen mit dem größten Suchtpotenzial gehört“.
Diese Aussage steht im krassen Widerspruch zu den Erfahrungen beispielsweise der Suchthilfezentrale Duisburg. Noch im Februar schrieb das Online-Portal Der Westen, dass in Duisburg ein Spielautomat auf 238 Einwohner kommen würde. Bei 1250 Automaten in der Stadt gab es rund 1500 Spielsüchtige (Hochgepokert.com berichtete). 80 Prozent der Betroffenen spielten an Geldspielautomaten. Etwa zehn Prozent verloren ihr Geld im Casino. Die restlichen zehn Prozent verteilten sich auf die Bereiche Sportwetten und Pokerspieler. Die Glücksspiel-Industrie hätte 2010 allein in Nordrhein-Westfalen 744 Millionen Euro umgesetzt.
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