Die Spielbanken-Krise in Sachsen-Anhalt nimmt weiter seinen Lauf! Die israelische Sybil-Group, Eigentümer der Banken, hat am Freitag das Casino in Magdeburg geschlossen. Das bestätigte Innenminister Holger Stahlknecht dem MDR 1 RADIO SACHSEN-ANHALT. Die Spielbanken in Halle und Wernigerode seien bisher nicht von der Schließung betroffen.
Ob der wirtschaftliche Betrieb der verbliebenen Einrichtungen noch möglich ist, wird am Dienstag entschieden. Bis dahin müsse die Sibyl Group der Landesregierung einen Finanzplan vorlegen. Der CDU-Politiker sagte, wenn das Unternehmen insolvent ist, werde die Lizenz entzogen. Es gebe bereits neue Interessenten für die Spielbanken.
Das Innenministerium ist für die Aufsicht der Spielbanken zuständig. Ressortchef Stahlknecht hatte bereits zum Wochenbeginn erklärt, wegen der erheblichen Forderungen, die gegenüber der Spielbankgesellschaft bestünden, trage er sich mit dem Gedanken, die Betreiberzulassung zu entziehen.
Die drei Casinos in Magdeburg, Halle und Wernigerode beschäftigten bisher zusammen etwa 80 Mitarbeiter. Das Land hatte die Spielbanken vor zwei Jahren an die jetzige Eigentümer verkauft. Grund waren die seit Jahren rückläufigen Umsätze.
Bereits der Verkauf der Spielbanken an die israelische Sybil-Group, die ihren Sitz auf Zypern hat, war alles andere als reibungslos verlaufen. Ende 2009 war der Kaufvertrag unterschrieben worden, doch erst im darauffolgenden März ging der vereinbarte Kaufpreis von einer Million Euro beim Land ein. Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Sybil-Group waren bereits aufgekommen, als das Vorhaben zum Bau eines riesigen Freizeitparks mit Casinos in Vockerode bei Dessau-Roßlau wegen finanzieller Probleme auf Eis gelegt
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