Die World Series of Poker neigt sich schon langsam dem Ende zu und was wäre es für eine WSOP, wenn Phil Hellmuth nicht mindestens einmal so richtig an die Decke gegangen wäre? ‚The Pokerbrat‘ hat uns lange auf die Folter gespannt und manch einer hat schon geglaubt, dass seine Frau eine durchschlagende Therapie entwickelt hätte, um ihren Phil ruhig zu halten.
Beim $5.000 No-Limit Hold’em Triple Chance war es dann endlich soweit und der selbsternannte beste Spieler aller Zeiten lief zur Höchstform auf. Allerdings muss man Hellmuth auch eingestehen, dass der Suck Out richtig übel war.
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In der Mitte lag und Hellmuth hatte das Set gefloppt. Die Stacks wanderten nach reichlich Action rein und ein „Amateur“ callte Hellmuths Shove mit [Ax][9x]. Turn [9x] und River [4x] brachten Phils Gegner ein Full House und Hellmuth auf Tilt.
„Willst du mich verdammt noch mal verarschen? […] Wie verflucht schlecht bist du eigentlich?“ Phil Hellmuth griff sofort zum Telefon und erzählte direkt seiner Frau, was ihm Fieses wiederfahren ist.
Der elffache Bracelet-Gewinner startete in diesem Sommer furios und schaffte es zweimal in das Heads-up bei einem Championship Event. Doch beide Male zog der Ausnahmespieler den Kürzeren und verpasste ein weiteres goldenes Armband. Kein Wunder, dass sich so langsam Frust beim erfolgreichsten WSOP-Spieler aller Zeiten aufgebaut hat. In der Spieler des Jahres Wertung hat Phil Hellmuth im Übrigen auch schon den Anschluss zur Spitze verloren.
Dementsprechend härter pusht sich der erfolgsverwöhnte Poker-Pro auch. Teilweise auch bis zum Äußersten, wie er vergangene Nacht gezeigt hat. Zwischen den Events umherflitzend hat der gute Phil Hellmuth fast nur gespielt, kaum was getrunken oder gegessen. Die Folge Atemnot und ein Kollaps. Laut Gambling911.com musste ein Notarzt kommen, der Dehydration diagnostizierte.
Wir hoffen Hellmuth tritt nun ein wenig Kürzer und macht trotzdem sein Dutzend voll. Das würde ihn auch in der POY-Wertung nach vorne bringen. Denn da hat Ben Lamb ordentlich vorgelegt und führt mit 572,65 Zählern vor Chris Moorman (486,20) und Bertrand Grospellier (479.25; Foto), die beide heute Nacht bei der No-Limit Hold’em 6-max Championship auf das Treppchen kamen.
Da in diesem Jahr jedoch auch die Events der WSOP Europe zählen, ist der Wettstreit um die POY-Trophäe noch lange nicht entschieden.
Hier die aktuelle Wertung (bis inkl. Event #47):
1. Ben Lamb 572.65
2. Chris Moorman 486.20
3. Bertrand Grospellier 479.25
4. Phil Hellmuth 458.25
5. Samuel Stein 402.63
6. Mikhail Lakhitov 401.80
7. Mitch Schock 364.81
8. Joe Ebanks 360.00
9. Sean Getzwiller 343.00
10. John Juanda 336.00