Studie: Verfügbarkeit von Online-Glücksspielen nicht suchtfördernd

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Die beiden Forscher Howard Shaffer und Ryan Martin haben jüngst eine Studie in der Fachzeitschrift „Annual Review of Clinical Psychology“ veröffentlicht, welche den Zusammenhang zwischen der Verfügbarkeit von Onlineglücksspielen und einer potentiellen Spielsuchtgefahr in den USA bestreitet. Aus Sicht der beiden Autoren mache Online-Gambling nicht süchtig.

Die Studie mit dem Namen „Disordered Gambling: Etiology, Trajectory, and Clinical Considerations“ („Glücksspielsucht: Krankheitsursache, Krankheitsverlauf und klinische Betrachtungen“) kommt zu dem Ergebnis, dass die Zahl der pathologischen Spieler trotz verstärktem Angebot von Onlineglücksspielen nicht angestiegen ist.

In Amerika nahm das Offline-Glücksspiel innerhalb der letzten 35 Jahren zu, wobei laut Aussage der Autoren der Anteil der Spielsucht von 0,7% auf 0,6% fiel. Für die Mehrheit der Amerikaner sei das Glücksspiel zwar eine unterhaltende, gleichzeitig aber auch eine Tätigkeit, die kontrollierbar sei. Shaffer, Privatdozent an der Harvard Medical School und einer der führenden Experten im Bereich Glücksspiel und Sucht, widersprach auch der Meinung der Gegner von Onlineglücksspielen, welche behaupten, dass aus dem Onlineangebot ein potentiell größeres Risiko für Spielsucht resultieren würde. Er führte weiter aus, dass gerade am Anfang viele Personen im Internet verstärkt spielen, dies jedoch mit der Zeit abnehme.

Laut Shaffer spielen nur 1 Prozent der zockenden Gesellschaft in den USA auch online. Konkrete Anhaltspunkte, Onlineglücksspiel mit Spielsucht in Verbindung zu bringen, gebe es laut Shaffer nicht. Außerdem kommt Shaffer zu dem Ergebnis, dass 75% der 0,6% spielsüchtigen Amerikaner auch andere Suchtgefährdungen aufweisen. Aus der aktuellen Studie der beiden Wissenschaftler geht ebenfalls hervor, dass das Onlineglücksspiel aus Sicht der potenziell Süchtigen nicht so viel Spaß bringe wie gewöhnliches Gambling.

Abschließend argumentieren die Autoren, dass eine Regulierung bzw. ein Verbot von Onlineglücksspiel nicht problemorientiert wäre: Pahtologische Spieler würden auch trotz Verboten einen Weg finden, ihrer Sucht nachzugehen. Manche Süchtige würden illegal zocken oder sich sogar für Ersatzdrogen entscheiden, wenn ihnen die Möglichkeit zum legalen Glücksspiel genommen werde.

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