Berlin: Hauptbelastungszeuge schweigt im Drahtzieher Prozess

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Vor fast eineinhalb Jahren wurde der Überfall auf der EPT in Berlin vollzogen. Vier bewaffnete Täter erbeuteten bei dem spektakulären, aber auch dilettantischen Coup Startgelder in Höhe von 242.000 Euro.

Seit einem Jahr läuft das Verfahren gegen die mutmaßlichen Drahtzieher und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Im Prozess müssen sich zwei Männer im Alter von 30 und 32 Jahren wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung verantworten. Die vier Straftäter wurden bereits im Juli 2010 vom Berliner Landgericht zu Strafen von dreieinhalb bis drei Jahre und neun Monate Haft verurteilt. Die angeblichen Drahtzieher schweigen immer noch zu dem Vorfall.


Bei der EPT soll einer der beiden Tischnachbar von Feuchtgebiete Autorin Charlotte Roche gewesen sein. Er hatte wohl die Idee des Überfalls und soll das Zeichen zum Losschlagen gegeben haben, während sein Komplize das Fluchtauto fuhr.

Im Verfahren gegen die Drahtzieher kam vor einem halben Jahr ein 23-jähriger bereits verurteilter Pokerräuber zusätzlich in Beugehaft. Er weigerte sich vehement die Fragen des Gerichts zu den Hintermännern des Überfalls zu beantworten. Die Beugehaft, mit der eine Aussage erzwungen werden soll, ist auf sechs Monate begrenzt und lief gestern aus. Auch da schwieg der 23-jährige und wurde wieder in die Strafhaft entlassen, die aufgrund der Beugehaft nur unterbrochen wurde. Er begründete die Aussageverweigerung weiterhin mit der Tatsache sich selbst oder Angehörige belasten zu können.

Das Gericht lehnte gestern einen Antrag der Verteidigung auf Vernehmung von zwei weiteren verurteilten Pokerräubern ab. „Die Umstände der Tat scheinen derzeit hinreichend aufgeklärt“, so die Begründung des Gerichts. Weitere Beweisanträge wurden von der Verteidigung angekündigt.

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