Gestern hat Laurent Tapie den Kaufvertrag für Full Tilt Poker unterzeichnet. Der Sohn von Bernard Tapie setzte die Unterschrift im Namen der Groupe Bernard Tapie, die das Projekt Full Tilt Poker nun wieder salonfähig machen will. Es müssen jedoch noch viele Hürden genommen werden, doch sollte alles klappen will man die Server von Full Tilt Poker schon im Januar 2012 wieder hochfahren.
In einem exklusiven Interview mit iGamingFrance erklärte Laurent Tapie er „hätte so ein Vorhaben nicht gestartet, würde [er] nicht an das Potential glauben.“ In die Karten will sich der Franzose jedoch nicht blicken lassen und über die Summe, die Groupe Bernard Tapie in den insolventen Poker Room steckt, möchte er nicht reden.
„Wir haben gezeigt, dass wir die benötigten Fonds haben, um die Schulden bei den Spielern zu zahlen. Wir möchten Wege finden, wo wir nicht das ganze Geld reinstecken müssen und werden mit dem US-Justizministerium nächste Woche reden.“
Die offenstehenden Spielergelder werden auf über $200 Millionen geschätzt und um einen Betrieb zu garantieren, bräuchte man mindestens $300 Millionen. Das Justizministerium soll $331 Millionen beschlagnahmt haben und Tapie hofft, dass ein Großteil davon freigegeben wird, damit er mehr Spielraum mit seinen Investitionsfinanzen hat.
Die Verhandlungen mit dem Department of Justice sind ohnehin ein wichtiger Bestandteil, denn sollte das DoJ mit allen Mitteln eine Sanierung von FTP verhindern, kann die Groupe Bernard Tapie aus dem Kaufvertrag zurücktreten. Ebenfalls im Vertrag festgelegt ist die Option für zusätzliche Investoren. Sollten also die ersten Schritte beim Wiederaufbau positiv vorangehen, so könnten weitere Geldgeber in das Projekt einsteigen.
Die Marke Full Tilt Poker soll nicht gewechselt werden, denn es ist „eine sehr bekannte Marke und die Technologie ist sehr geschätzt und gilt vielleicht sogar als eine der Besten in der Industrie.“ Sollte die Übernahme vollzogen werden, würde die Führungsebene ausgetauscht und Tapie glaubt, die Seite wieder ganz nach oben bringen zu können.
„Ich glaube wir haben die nötigen Mittel, um die Seite wieder zu einer der Führenden im Online Poker Sektor zu machen.“ Aber „es ist noch ein langer Weg“. Sollte die Übernahme ohne Probleme über die Bühne gehen und das US-Justizministerium zieht am gleichen Strang, wird ein Lizenzgeber gefunden und die Seite könnte vielleicht schon im Januar 2012 online gehen.
Das letzte Kapitel von Full Tilt Poker ist also noch nicht geschrieben und die Spieler, die nur noch ihr Geld wiederhaben möchten, müssen ebenfalls weiterhin um ihre Bankrolls zittern. Allerdings machen die jüngsten Meldungen Hoffnung.
Quelle: iGamingFrance.com