Die Initiative Profisport (kurz: IPD) erhöht den Druck auf die Politik. Kurz vor Beginn der Ministerpräsidentenkonferenz hat sich der Zusammenschluss der professionellen Sportveranstalter in Deutschland erneut für eine kontrollierte Öffnung des Marktes für Sportwetten ausgesprochen. Die IPD besteht unter anderem aus der deutschen Fußballliga, der Basketball Bundesliga GmbH, der deutschen Eishockey Liga Betriebsgesellschaft und der Toyota Handball-Bundesliga GmbH.
Somit hat diese Meinung auch politisch gesehen ein hohes Gewicht, denn schließlich steht die IPD nach eigenen Angaben für 42.000 Arbeitsplätze und macht über 2,2 Milliarden Euro Gesamtumsatz pro Jahr. Dadurch zahlt sie über 700 Millionen Euro an Steuern und Abgaben in Deutschland, investiert rund 100 Millionen Euro in Jugend- und Nachwuchsarbeit und vertritt rund 50 Millionen Fans.
„Wir begrüßen sehr, dass sich die Ministerpräsidenten auf eine kontrollierte bundesweite Öffnung des Marktes für Sportwettanbieter verständigen wollen“, so die IPD in einer Pressemitteilung. „Ob Millionen von Sportfans zukünftig bei staatlich lizenzierten Anbietern wetten, hängt allerdings wesentlich davon ab, wie deren Angebote aussehen werden. Deshalb muss eine Öffnung auch praxistauglich ausgestaltet sein, wenn sie eine wirksame Kanalisierung des vorhandenen Wettinteresses hin zu legalen und kontrollierten Angeboten sicherstellen soll. Dazu gehören eine ausreichende Anzahl von Lizenzen ebenso wie ein marktgerechter Abgabensatz und ein Gestaltungsspielraum des Angebotes, das sich am realen Interesse von Sportfans orientiert“, sagt IPD-Sprecher Christian Seifert.
In diesem Zusammenhang begrüßt die IPD das Modell aus Schleswig-Holstein. Der Entwurf der anderen 15 Bundesländern, sei mit der bisher vorgesehenen Abgabe von 16,66 Prozent an Steuern für die Wettanbieter und strikten Begrenzung der Lizenzen inakzeptabel. Es sei zu befürchten, dass der Schwarzmarkt weiter steigt. Da die Europäische Kommission diesen Entwurf sowieso als europarechtswidrig bewertet hatte, „ist es daher an der Zeit, dass die Länder einen vernünftigen, rechtssicheren und markttauglichen Ansatz verfolgen. Dazu gehört auch, dass die Inhaber einer Lizenz ihre Angebote angemessen bewerben dürfen“, betont Gernot Tripcke, stellvertretender Sprecher der IPD.
„Es ist vielleicht ein gutes Zeichen, dass sich die Ministerpräsidenten Ende Oktober in Schleswig-Holstein treffen werden. Der Hinweis der IPD, ein neuer Glücksspielstaatsvertrag müsse praxistauglich, rechtssicher und markttauglich sein, trifft den Nagel auf den Kopf. Denn bisher befinden sich leider noch die meisten Bundesländer auf dem Holzweg und ignorieren das tatsächliche Spielverhalten der Nutzer. Diese fragen momentan vor allem Online-Poker und Online-Live-Wetten nach. Eine Kanalisierung des Spieltriebs ist also insbesondere in diesem Bereich – immerhin vier Millionen Spieler – durch Legalisierung und Regulierung geboten“, sagt Dr. Wulf Hambach, Gründer und Managing Partner der Münchener Kanzlei Hambach & Hambach.
Hier geht es zum Artikel der Initiative Profisport über den Sportwettenmarkt.
Quelle: isa-casinos.de, Foto: kicker.de
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