Auf PartyPoker hat ein Sit-and-Go Grinder mit Chipdumping über $17.000 gemacht. Einmal mehr war es die weltweite Poker Community, die den Betrug aufdeckte und die Verantwortlichen kontaktierte. Wie viel können die Poker Rooms überwachen, oder sind es die Spieler am Ende selbst, die wachsam bleiben müssen?
Lange Zeit glaubte man Poker aus den verrauchten Hinterzimmern draußen zu haben und im TV wurde uns ein sauberer Sport verkauft. Doch als der Poker-Boom abriss verloren die Medien langsam ihr Interesse am Kartenspiel und spätestens seit dem Black Friday hat Poker wieder das Image eines Kartenspiels, bei dem es nicht mit rechten Dingen zugeht.
Im Forum von 2+2 wurde vergangene Woche wieder ein Betrüger enttarnt, der bei 6-max Turbo Sit-and-Gos auf PartyPoker über $17.000 Gewinn machte. Das Erstaunliche ist jedoch, dass ‚Farafon111‘ nur Buy-ins zwischen $16 und $35 spielte und den Gewinn bei weniger als 900 Games erzielte (Anm.: aktuell $17.330 bei 877 SnGs).
User ‚pocket_pear‘ wurde auf den erstaunlichen ROI von rund 67% in einem französischen Forum aufmerksam und postete es auf 2+2. Es dauerte nicht lange, bis Farafon111 als Betrüger entlarvt wurde. Forum-User beobachteten den verdächtigen Spieler und fanden heraus, dass dieser mithilfe anderer Spieler Chipdumping betrieb und so den enormen Vorteil erlangte.
Die Community hat eine lange Liste von vermeintlichen Komplizen gefunden, was vermuten lässt, diese Spieler sind Fakeaccounts von Farafon111, der damit mehrfach den beliebten $50 Sign-up Bonus abgriff und vervielfachte. Der Support bei PartyPoker wurde kontaktiert, doch anscheinend hat sich noch nichts getan, denn Farafon111 spielt immer noch.
Schon oft war es die Poker Community, die einen Betrug aufdeckte. Über den SuperUser-Skandal über die Bot-Netzwerke bis hin zu Spielern, die Collusion betreiben. Die wachsamen Spieler melden statistische Auffälligkeiten und gemeinsame Recherche bringt die wichtigen Fakten zusammen.
Update 21.Oktober
PartyPoker hat sich mit einer offiziellen Stellungnahme zu den Fällen der Collusion-Vorwürfe gemeldet und hervorgehoben, dass man sich immer intensiv bemüht solchen Anschuldigungen nachzugehen, allerdings erst einmal die Sachlage genau analysieren muss. Des Weiteren, sollen die betroffenen Spieler ihr Geld zurückerstattet bekommen.
Das Statement im Original:
„Hi,
Partypoker takes accusations of player cheating seriously. Where we suspect cheating or are made aware of potential cheating, we carry out detailed investigations. We cannot comment on individual cases for legal reasons, but where clear breaches are proven accounts ,are closed, with players given lifetime bans and balances confiscated. We consequently reimburse those players impacted their buy-ins and fees. Our players and game fairness are our priority.
thanks,
We are now in the process of refunding all affected players.“
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Zwar nicht mehr aktuell, aber durch die Thematik zeitlos, ist das Interview von PokerStatic.com mit Noah Stephens-Davidowitz (Noah SD), der den Skandal um Stoxtrader aufdeckte.