Das lange Warten der November Nine ist endlich vorbei. Gestern ging es beim Main Event der World Series of Poker 2011 zurück an den Pokerfilz und natürlich galt unser Augenmerk Pius Heinz aus Deutschland. Der frischgebackene Team PokerStars Pro konnte sich trotz Positionsnachteils zu Ben Lamb beweisen und tütete am Ende des Tages die meisten Chips ein.
Der Auftakt war etwas zäh und die Spieler am Tisch ließen sich Zeit, bis es zur Sache ging. Nach 51 Händen war es dann soweit und Sam Holden verabschiedete sich aus dem Turnier. Ben Lamb eröffnete und nachdem reihum gefoldet wurde, pushte Holden mit im Small Blind. Lamb callte mit dem besseren Ass und machte am Turn sogar noch den Flush.
Rund 30 Minuten später musste auch Anton Makiievskyi einpacken. Der Ukrainer pushte im Small Blind mit und Pius Heinz callte ohne Zögern mit . Die deutschen Jungfrauen setzten sich am Board durch und es ging zu siebt weiter.
Auch die nächste Entscheidung fiel vor dem Flop. Martin Staszko eröffnete und Bob Bounahra ging mit All-in. Staszko callte mit und das Board mit Blanks aus. Der Tscheche nahm danach auch noch Eoghan O’Dea vom Tisch.
Der Ire hatte ein wenig Pech und ließ mit gegen Ben Leamb aufdoppeln. Kurz darauf eröffnete O’Dea short-stacked mit einem Shove, Staszko isolierte mit und die anderen legten ab. O’Dea zeigte verpasste jedoch das Board und war geschlagen. Damit belegt O’Dea den gleichen Platz wie sein Vater Donnacha O’Dea beim Main Event 1983. Allerdings ist das Preisgeld für den Junior deutlich besser und die $1,7 Millionen liegen sogar über dem kompletten Preispool von damals.
Direkt in der darauffolgenden Hand musste sich auch Phil Collins verabschieden. Heinz eröffnete, Collins annoncierte das All-in mit und bekam nach dem Call vom Deutschen zu sehen. Das Board lief mit einem Set für Pius aus, was den Tisch auf vier Spieler reduzierte.
Nach genau 100 Händen und noch nicht ganz sechs Stunden hatte sich Pius Heinz damit deutlich vom Feld abgesetzt und lag mit 87 Big Blinds vor Matt Giannetti (50 BB), Martin Staszko (41 BB) sowie Ben Lamb (29 BB).
Das Spiel zu viert zog sich ungemein in die Länge und bis der nächste Spieler gehen musste, benötigte es weitere 78 Hände. Kurz vor Ende des Tages konnte Ben Lamb zunächst verdoppeln. Matt Giannetti eröffnete im Button und Lamb pushte im Big Blind mit . Giannetti callte mit und musste zusehen, wie am Turn der Flush für Lamb einschlug.
Giannetti hielt nur noch eine Handvoll Chips, die er dann mit investierte. Ben Lamb callte mit Kings und traf direkt am Flop , sodass jegliche Hoffnung für Matt Giannetti beendet war.
Danach wurde eingetütet und die letzten drei Spieler werden am Dienstag um den Sieg spielen. Pius Heinz hat bereits über vier Millionen sicher und damit die Spitze der ‚All Time Money List Germany‘ übernommen. Wir sind uns sicher Sebastian Ruthenberg nimmt es ihm nicht krumm und wird Pius die Daumen drücken.
Auch wenn es ’nur‘ bei Platz 3 bleibt, darf Pius Heinz stolz sein. So weit wie der 22-Jährige kam noch kein Deutscher beim Main Event und sollte der ganz große Wurf gelingen, kann man sich wohl kaum ausmalen, was das für Poker in Deutschland bedeuten würde.
Seat 1 Pius Heinz 107.800.000 (90 BB)
Seat 2 Ben Lamb 55.400.000 (46 BB)
Seat 3 Martin Staszko 42.700.000 (36 BB)
Durchschnitt: 68.600.000 (57 BB)
Blinds: 600.000/1.200.000; Ante: 200.000
Wie bereits des Öfteren erwähnt gibt es hier noch einmal die Info, dass es am Mittwoch um 03:00 Uhr Nachts weiter geht. Natürlich werden wir wieder versuchen einen Stream für Euch zur Verfügung zu stellen.
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2011 World Series of Poker Main Event:
Buy-in: $10.000
Spieler: 6.865
Preispool: $64.540.858
Verbliebene Spieler: 3
Payouts:
1 $8.715.638
2 $5.433.086
3 $4.021.138
4 Matt Giannetti $3.012.700
5 Phil Collins $2.269.599
6 Eoghan O’Dea $1.720.831
7 Bob Bounahra $1.314.097
8 Anton Makiievskyi $1.010.015
9 Sam Holden $782.115
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Fotos: WSOP.com / PokerNews.com