Der Niederländer Joran van der Sloot, der aktuell in Peru unter Mordverdacht steht, hat eine Schadensersatzklage gegen die chilenischen Justizvollzugsbehörden eingereicht. Van der Sloot, dem für den mutmaßlichen Mord an der 21-jährigen Stephany Flores Ramírez bis zu 30 Jahre Haft drohen, fordert Schadensersatz in Höhe von zehn Millionen Dollar.
Was war geschehen? Der Pokerspieler Joran van der Sloot weilte während der LAPT Lima in der Hautstadt Perus. Dort traf er die 21-jährige Stephany Flores Ramírez, die am 30.Mai 2010 erschlagen in seinem Hotelzimmer aufgefunden wurde. Wenige Tage später wurde van der Sloot in Chile aufgegriffen und nach Peru ausgeliefert. Die Beweise deuten darauf hin, dass er in einem Wutanfall Ramírez mit einem Tennisschläger zu Tode geprügelt hat. Seit September 2011 wird der Fall in Chile verhandelt und die Staatsanwaltschaft fordert für van der Sloot eine Haftstrafe von 30 Jahren.
Wie nun bekannt wurde, hat Joran van der Sloot Klage bei der „Comisión Interamericana de Derechos Humanos“ (CIDH) eingereicht, da es bei seiner Verhaftung und Auslieferung durch die chilenische Justiz zu Missachtungen seiner persönlichen Rechte gekommen sei. Das CIDH ist das Südamerikanische Äquivalent zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Wie van der Sloot in einem Interview im Rahmen der peruanischen TV Show „El Dominical“ sagte, sei er durch die chilenische Polizei unter Druck gesetzt worden. Man habe ihm verboten seine Familie zu kontaktieren und außerdem habe er keinen Strafverteidiger zur Seite gestellt bekommen.
[cbanner#2]
Die Klage van der Sloots, welche gerade vom CIDH geprüft wird, umfasst auch Anschuldigungen gegen den ehemaligen peruanischen Präsidenten Alan García und dessen ehemaligen Innenminister Octavio Salazar, die laut van der Sloot Druck auf die peruanische Regierung ausgeübt hätten, um seine Auslieferung zu forcieren. Nicht weniger, als zehn Millionen Dollar Schadensersatz fordert der Niederländer dafür.
Am 06.02.2012 wird der Prozess gegen van der Sloot fortgeführt. Sollte er verurteilt werden, drohen ihm 30 Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von ca. 74.000 Dollar. Außerdem bleibt er weiter Hauptverdächtiger rund um das Verschwinden der US-Amerikanerin Natalee Holloway im Mai 2005.